Dutzende Angriffe auf Guerillastellungen

Die türkische Armee hat auch am Freitag trotz der aufgrund des Erdbebens von kurdischer Seite ausgerufenen Waffenruhe Dutzende Angriffe auf Guerillastellungen in Südkurdistan verübt. In Çemço wurde ein Soldat bei einer Verteidigungsaktion getötet.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, hat die türkische Armee ihre Angriffe auf Guerillastellungen in Südkurdistan auch am Freitag fortgesetzt. Die Attacken konzentrierten sich gegen die Gebiete Çemço und Sîda in der Gemeinde Şîladizê nahe der Kleinstadt Amêdî. Mindestens 54 Einschläge von Artillerie- und Panzergranaten verzeichneten die HPG eigenen Angaben nach im Verlauf des Tages. Zudem wurden zweimal unkonventionelle Bomben eingesetzt.

Die Angriffe der Türkei erfolgten trotz einer von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) verkündeten Waffenruhe. Die Entscheidung war nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet getroffen worden. Die kurdische Guerilla, zu der neben den HPG auch die Verbände Freier Frauen (YJA Star) gehören, setzt den Aufruf zur Einstellung aller Kampfhandlungen um und befindet sich in Verteidigungsposition.

Fortgesetzte Angriffe auf ihre Stellungen werden dennoch von der Guerilla beantwortet. In Sîda reagierten Kämpferinnen und Kämpfer auf die Attacken mit Beschuss aus schweren Waffen. In Çemço führte eine Sniper-Einheit einen Defensivangriff durch. Dabei wurde den HPG zufolge ein türkischer Soldat getötet.