Deniz Naki: In Mexmûr gelten ideelle Werte
Deniz Naki, der ehemalige Profifußballer von Amedspor und dem FC St. Pauli, hat das Flüchtlingslager „Şehîd Rûstem Cûdî“ im südkurdischen Mexmûr besucht.
Deniz Naki, der ehemalige Profifußballer von Amedspor und dem FC St. Pauli, hat das Flüchtlingslager „Şehîd Rûstem Cûdî“ im südkurdischen Mexmûr besucht.
Mit großem Interesse ist der ehemalige Profifußballer Deniz Naki im südkurdischen Flüchtlingslager Mexmûr empfangen worden. Naki, der vom türkischen Fußballbund aufgrund von Antikriegsbotschaften für dreieinhalb Jahre gesperrt wurde, besuchte Familien und besichtigte die verschiedenen Einrichtungen des Camps. Mit Jugendlichen veranstaltete er ein Fußballspiel.
Gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews erklärte Deniz Naki zu seinem Besuch: „Ich bin das erste Mal hier. Die Menschen im Camp haben mich sehr herzlich empfangen. Ich habe mich gleich wie zu Hause gefühlt. Die Türen stehen allen Besuchern offen. Hier zu sein, ist ein ganz besonderes Gefühl.“Er habe Familien besucht und sich mit den Menschen unterhalten, sagte Deniz Naki. „Ich habe bereits Orte wie Cizîr und Nisêbîn besucht. Dort habe ich mich auch so gefühlt. Abends habe ich mit den Jugendlichen Fußball gespielt. Die Bevölkerung von Mexmûr hat dabei zugeschaut. Die Menschen hier sind sehr selbstlos und fleißig. Sie setzen sich für ihre Werte ein. Fällt das Wort Mexmûr, denkt man sofort an Menschen, die sich für ihre Werte, ihre Heimat und ihre Kultur einsetzen.“
In der Türkei werde das Flüchtlingslager oft mit „Terror“ assoziiert, erklärte der Fußballer, der Anfang des Jahres auf der Autobahn in der Nähe von Düren einen Anschlag unbekannter Täter unverletzt überstand. „Ich habe die Mütter, die Jugendlichen, die Kinder und alle Bewohner des Lagers gesehen. Sie mit Terrorismus in Verbindung zu bringen, ist vollkommen verkehrt. Für mich war es aufregend, auf diese Menschen zu treffen. Hier wird deutlich, mit welchen eingeschränkten Möglichkeiten große Erfolge erzielt werden können. Diese Menschen dürfen nicht allein gelassen werden. Sie verfolgen keine materiellen Ziele, sondern ideelle. Ich habe sehr talentierte Jugendliche getroffen und bin froh, dass ich gekommen bin. Ich hoffe, dass ich bald wiederkommen kann.“