Am Montagmorgen hatte die türkische Polizei die Zentrale der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Cizîr gestürmt und verwüstet. Bei der Durchsuchung der HDP-Zentrale waren Türen aufgebrochen und Fensterscheiben zerbrochen worden. Die Polizisten trampelten mit Stiefeln auf Gebetsteppichen herum und verwüsteten die Inneneinrichtung. Bilder der in Izmir von einem Faschisten ermordeten HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz und des ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş wurden auf den Boden geworfen und die Wände mit Ruß beschmiert. Dabei wurden zehn Personen festgenommen.

Noch am Montag startete der Kreisverband der HDP von Cizîr eine dreitägige Protestmahnwache gegen den Angriff. An der Mahnwache nehmen die HDP-Abgeordneten Nuran Imir und Hasan Özgüneş, Mitglieder des Rats der Friedensmütter, Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA, die Ko-Vorsitzenden des Kreis- und Provinzverbands der HDP, die abgestzten Ko-Bürgermeister:innen von Cizîr, Berivan Kutlu und Mehmet Zırığ, die Ko-Bürgermeister:innen von Silopiya, Adalet Fidan und Süleyman Şavluk, sowie viele weitere Personen teil.

„Wir werden uns nicht beugen“

Die Mahnwache begann mit einer Rede des HDP-Abgeordneten Özgüneş, der unterstrich, dass sich der Repression nicht gebeugt werde und die HDP die Partei der Menschen von Cizîr sei. Die Bevölkerung von Cizîr solidarisiere sich mit der Partei.

Drei Tage Mahnwache

Die Aktivist:innen sangen das bekannte Widerstandslied „Özgürlük Mahkumları“ („Freiheit für die Gefangenen“). Immer wieder riefen die Teilnehmer:innen „Es lebe der Widerstand von Cizîr“ und „Es lebe der Widerstand von Botan.“ Die Mahnwache findet für drei Tage am Abend zwischen 20.30 und 24.00 Uhr statt.