Chemiewaffenangriffe und Guerillawiderstand im Süden

Die türkische Armee greift laut HPG-Angaben weiterhin auf geächtete Chemiewaffen in ihren Beständen zurück, um Ergebnisse in ihrem Kampf gegen die Guerilla zu erzielen. Derweil verhinderten die YJA Star, dass Besatzer tiefer in Girê Amêdî vordringen.

Auch schwere Luftangriffe

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat Informationen zum aktuellen Stand der türkischen Besatzungsangriffe in den Medya-Verteidigungsgebieten veröffentlicht. Demnach konnten die Verbände freier Frauen (YJA Star) unter Einsatz schwerer Artillerie am Sonntag an der Westfront der Zap-Region verhindern, dass Soldaten tiefer in das Widerstandsgebiet Girê Amêdî vordringen. Am Girê Cûdî schlugen die Kämpferinnen am selben Tag drei Mal gegen feindliche Soldaten zu und beschädigten unter anderem ein im Umland des Massivs installiertes Kameraüberwachungssystem. Ob und wie viele Soldaten bei den Aktionen getötet oder verletzt wurden, ist nicht bekannt.

Die HPG wiesen in ihrer Erklärung zudem auf fortgesetzte Angriffe der Besatzungstruppen hin. So verzeichnete die Guerillaorganisation seit Samstag im ebenfalls an der westlichen Zap-Front gelegenen Widerstandsgebiet Girê FM mindestens 21-mal den Einsatz von geächteten Chemiewaffen. Ziel dieser Attacken war demnach die Tunnelanlage unterhalb des gebirgigen Gebiets, der Kampfstoff habe eine gelbe Farbe gehabt. Im selben Zeitraum registrierten die HPG eigenen Angaben nach auch zwei Sprengstoffangriffe gegen das FM-Massiv, einer davon mit einer Drohne. Einen weiteren Angriff mit chemischen Kampfstoffen verübten türkische Besatzer tags zuvor am Girê Amêdî.

Luftangriffe auf Medya-Verteidigungsgebiete

Darüber hinaus berichteten die HPG von massiven Luftangriffen türkischer Kampfflugzeuge, die am Wochenende auf Teile der Medya-Verteidigungsgebiete geflogen wurden. In Xakurke zählte die Guerilla sechs Luftschläge, in Metîna fünf. Weitere vier Bombardements aus der Luft verübten Killermaschinen auf die Zap-Region, in Metîna gab es zudem Beschuss von Kampfhubschraubern.

Militäroperationen in Nordkurdistan

Derweil geht das kriegerische Vorgehen der türkischen Armee auch in Nordkurdistan weiter. Nach ANF-Informationen leitete das Militär in den Provinzen Amed (tr. Diyarbakır) und Wan (Van) Operationen gegen die Guerilla ein. In Amed konzentriert sich die seit Sonntag laufende Offensive, an der neben Bodentruppen auch die Luftwaffe beteiligt ist, auf ländliche Gebiete im Kreis Licê. In Wan durchkämmen Soldaten seit Montag das Zîlan-Tal im Landkreis Erdîş.