Bürgermeisterin Eylem Çelik freigelassen

Die vergangene Woche festgenommene Ko-Bürgermeisterin der nordkurdischen Provinzhauptstadt Reşqelas, Eylem Çelik, ist mit Meldeauflagen freigelassen worden.

Die am vergangenen Freitag festgenommene Ko-Bürgermeisterin der nordkurdischen Provinzhauptstadt Reşqelas (Iğdır), Eylem Çelik, ist am Mittwoch mit Meldeauflagen freigelassen worden.

Wie die HDP-Politikerin nach ihrer Freilassung erklärte, werden ihr Telefongespräche mit Personen zur Last gelegt, die von dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation freigesprochen wurden oder deren Verfahren noch andauern. Weitere Vorwürfe sind die Teilnahme an einem Empfang des HDP-Provinzverbands von Reşqelas und an einer Veranstaltung zum Thema „Gewalt gegen Frauen“. Auch das von der HDP in allen Parteigremien praktizierte System der genderparitätischen Doppelspitze gilt als Straftat. „Diese Anschuldigung habe ich zurückgewiesen, da die Doppelspitze in der Satzung unserer legalen Partei verankert ist“, erklärte Eylem Çelik.

Zu der Beschlagnahme der HDP-geführten Rathäuser sagte die Bürgermeisterin: „Ende 2018 hat die Regierung bereits erklärt, dass wir gar nicht erst zu den Wahlen antreten sollen, weil sowieso Zwangsverwalter eingesetzt werden. Wir waren also darauf vorbereitet. Beschlagnahmt wurden jedoch nur ein Amt und ein Gebäude. Der Willen der Bevölkerung lässt sich nicht usurpieren.“

Eylem Çeliks Amtskollege Yaşar Akkuş, mit dem sie sich das Bürgermeisteramt geteilt hat, ist am Montag wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ verhaftet worden.