Bayraktar-Drohne in Qendîl abgestürzt

Im Qendîl-Gebirge in Südkurdistan ist eine Bayraktar TB2 abgestürzt. Die Trümmer der türkischen Kampfdrohne, für die Erdoğan seinem Schwiegersohn rund vier Millionen Euro aus der Staatskasse zahlt, wurden von der Guerilla konfisziert.

Im Qendîl-Gebirge in Südkurdistan ist eine bewaffnete Drohne vom Typ Bayraktar TB2 abgestürzt. Nach Angaben von Guerillakämpfer:innen in der Region verlor die türkische Kampfdrohne am Abend des 14. Juni die Kontrolle und stieß im Gebiet Girê Savaş auf dem Erdboden auf. Die Trümmerteile wurden von der Guerilla eingesammelt. Auf einem der Drohnenteile steht die Beschriftung T175.

In einem ANF zugespielten Video ist eine Guerillakämpfer zu sehen, der die einzelnen Teile der zerstörten Drohne zeigt. Der Kämpfer sagt in dem Video, dass ständig Drohnen im Luftraum über der Region unterwegs sind, jetzt sei es eine weniger.


Die Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 werden vom Unternehmen des Erdoğan-Schwiegersohns Selçuk Bayraktar, dem Baykar-Konzern, produziert und dem türkischen Staat für einen Stückpreis von vier Millionen Euro verkauft. Die hochmoderne Waffe wurde 2014 ins Arsenal der türkischen Armee aufgenommen. In einer Propagandaaktion wurde eine Drohne von Erdoğan selbst „handsigniert“. Die Drohne war Anlass zu nationalistischer Propaganda, denn das Regime kolportierte, sie sei eine Waffe aus „nationaler Produktion“. Große Teile der angeblich hausgemachten Drohnen kommen jedoch aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland.

Deutschland verdient am türkischen Drohnenkrieg

Die Drohne hat eine Flügelspannweite von zwölf Metern und eine Länge von sechseinhalb Metern. Sie kann bis zu 27 Stunden ohne Pause in der Luft bleiben und über 9.000 Meter aufsteigen. Eine Steuerung der vollautonomen Drohne ist nicht notwendig. Mit der TB2 wurde die Türkei zu einem der größten Drohnenhersteller weltweit. Die Drohne kann mit bis zu vier lasergelenkten Mini-Bomben der Typen MAM-L (22 kg) und MAM-C (2,5 kg) oder mit der L-UMTAS-Rakete (37,5 kg) bestückt werden. Die Technologie für die Gefechtsköpfe dieser Drohnen kommt aus Deutschland. Das Zielerfassungssystem „Argos II HDT“ wird von der südafrikanischen Tochterfirma der deutschen Waffenschmiede Hensoldt hergestellt. Die Bundesregierung ist mit 25,1 Prozent an dem Rüstungsunternehmen beteiligt und verdient damit mit am Drohnenkrieg der Türkei in Kurdistan.