Langer Marsch der kurdisch-internationalistischen Jugend
In Heilbronn ist der Startschuss für den langen Marsch der kurdischen Jugendbewegung gefallen. Zentrales Anliegen der traditionellen Demonstration ist die Freiheit von Abdullah Öcalan. In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Gesprächen zwischen dem PKK-Begründer, der seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung 1999 in die Türkei auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist, mit einer Delegation der DEM-Partei, die als wichtig für einen möglichen neuen Dialogprozess mit der türkischen Regierung für eine Lösung der kurdischen Frage angesehen werden.
An dem langen Marsch – zu Kurdisch „Meşa dirêj“ – beteiligen sich über hundert Aktivist:innen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Unter ihnen sind auch Internationalist:innen aus der Kurdistan-Solidarität. Insgesamt fünf Tage lang wollen sie durch mehrere Städte in Baden-Württemberg demonstrieren, um Aufmerksamkeit für die Forderung „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ zu schaffen. So lautet auch das Motto des diesjährigen langen Marsches, die wiederkehrend im Februar rund um den Jahrestag der Verschleppung Öcalans stattfindet und bis nach Straßburg führt.
Zum Auftakt reiste auch die Ko-Vorsitzende des kurdischen Europadachverbands KCDK-E, Zübeyde Zümrüt, nach Heilbronn. Sie würdigte die Aktion als „kraftvolles Zeichen“ einer organisierten und vereinten Jugend. Unterstützung für die Demonstration gibt es auch von einigen Eltern der beteiligten Aktivist:innen. Ihre erste Etappe führt heute durch Heilbronn, für den Abend ist die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung für Gefallene vorgesehen. Die nächsten Zwischenstationen sind ab Dienstag Ludwigsburg, Stuttgart, Böblingen, Offenburg, Lahr und Freiburg. Laut dem Organisationskomitee wird jede Tagesetappe mit einer Veranstaltung abgeschlossen. Auf dem Programm stehen Seminare zu den Themen Gleichstellung der Geschlechter sowie internationalistische Widerstände, außerdem soll aus Öcalans Verteidigungsschriften gelesen werden. Am Samstag soll der Marsch dann in eine Großkundgebung vor dem Europarat in Straßburg münden.