Şengal: Weiteres Massengrab entdeckt

In der südkurdischen Şengal-Region wurde ein weiteres Massengrab mit im Jahr 2014 vom IS ermordeten Ezid:innen und Schiit:innen entdeckt.

In der Şengal-Region wurde ein neues Massengrab entdeckt. Bei den Toten handelt es sich um im Jahr 2014 vom sogenannten Islamischen Staat (IS) ermordete Ezid:innen. Bei der Öffnung des Grabes kamen große Mengen von Gebeinen zum Vorschein. Unter den Gebeinen befinden sich Überreste von Frauen und Kindern. Ein Teil der Leichen sei ebenfalls 2014 vom IS ermordeten Schiit:innen zuzurechnen. Die Knochen befinden sich in schlechtem Zustand, da das Massengrab beim Legen eines Fundaments für ein Schulgebäude entdeckt wurde.

Bisher wurden 85 Massengräber entdeckt

Bislang wurden 85 Massengräber in Şengal entdeckt. In der Region ereignete sich nach dem fluchtartigen Rückzug der mit der Türkei eng verbundenen PDK-Truppen ein Genozid. Tausende ezidische Frauen und Kinder wurden vom IS verschleppt und in die Sklaverei verkauft, viele sind noch heute verschwunden. Unzählige Männer, Frauen und Kinder wurden vom IS ermordet. Die Auslöschung der ezidischen Gemeinschaft in der Şengal-Region konnte nur dadurch verhindert werden, dass ein knappes Dutzend Kämpfer:innen der HPG und YJA Star den IS am Vormarsch ins Gebirge hinderte und schließlich gemeinsam mit den YPG und YPJ einen Fluchtkorridor nach Rojava freikämpfte.

Menschenrechtsorganisationen gehen von mindestens 200 Massengräbern mit bis zu 12.000 Toten aus, die vom IS im Verlauf des Genozids angelegt wurden.