Şengal: Erneute Schließung von Übergang nach Rojava

Im Dezember hatten irakische Behörden den humanitären Korridor zwischen Rojava und Şengal bereits geschlossen. Nach tagelangen Protesten wurde der Übergang freigegeben. Nun ist der Korridor erneut gesperrt.

Die irakischen Behörden haben den humanitären Korridor zwischen Rojava und Şengal erneut geschlossen. Seit Mittwoch protestiert die Bevölkerung gegen die wiederholte Schließung des Übergangs nach Nordsyrien, heute bekamen die Demonstranten Unterstützung von lokalen arabischen Stämmen.

Der humanitäre Korridor war nach dem Einfall der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im August 2014 von Kämpfer*innen der kurdischen Guerilla, den YPG/YPJ sowie der ezidischen Jugend freigekämpft worden, um die Menschen in der Region mit lebensnotwendigen Gütern und Medikamenten zu versorgen. Bereits im Dezember hatten die irakischen Behörden die Straße zwischen Şengal und Rojava geschlossen. Auch damals hatte die Bevölkerung massiv gegen das Vorgehen der Zentralregierung protestiert. Nach drei Tagen des Widerstandes war der Übergang freigegeben worden.

Die Gründe für die Schließung des Korridors sind nicht bekannt. Die Bevölkerung hat unterdessen angekündigt, ihren Protest solange fortzusetzen, bis die Straße wieder freigegeben wird.