Şemzînan: Drei Kolber weiterhin vermisst

Die seit Donnerstag im türkisch-iranischen Grenzgebiet bei Şemzînan vermissten Lastenträger sind noch immer nicht gefunden worden.

Die seit Donnerstag im türkisch-iranischen Grenzgebiet vermissten Kolber sind noch immer nicht gefunden worden. Starker Schneefall am Wochenende erschwerte die Suche in dem weitläufigen Gelände und führte zum vorläufigen Abbruch der Aktion, die in Eigeninitiative durchgeführt wird. Staatliche Kräfte sind nicht daran beteiligt.

Bei den vermissten Kolbern handelt es sich um Barzan Mahini, Asad Seydani-Fard und Bahloul Seydani-Fard aus dem Dorf Bavan bei Ûrmiye in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan (Ostkurdistan). Der Kontakt zu ihnen war während eines Schneesturms abgebrochen, sie sollen die Grenze nach Şemzînan (tr. Şemdinli) überquert haben. Es wird angenommen, dass sie in der Gegend um Şepeta Gerdî (Gelişim) verschollen sind. Menschen aus den Dörfern auf beiden Seiten der Grenze haben bisher erfolglos nach ihnen gesucht.

Die Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Die Wege über die abgeschotteten Grenzen der Nationalstaaten, die Kurdistan für sich beanspruchen, sind mindestens ebenso lebensgefährlich für die Kolber wie die Arbeit unter Hochgebirgsbedingungen. Das iranische Militär, die „Revolutionsgarde“ (Pasdaran) und die türkische Armee legen immer wieder Hinterhalte an und töten Kolber.

Der jüngste Angriff auf eine Gruppe Kolber ereignete sich am Montagmorgen im Raum Bane. Die Lastenträger gerieten in der Region Sardabi ins Visier iranischer Truppen und wurden unter Beschuss gesetzt. Ein Kolber, dessen Name mit Osman Rasuli angegeben wurde, ist dabei schwer verletzt worden. Der Mann konnte von Anwohnern geborgen und in ein Krankenhaus gebracht werden. Sein Zustand ist kritisch.