Öcalans Geburtsdorf militärisch abgeriegelt

Das Dorf Amara in der nordkurdischen Provinz Riha wird von türkischen Sicherheitskräften belagert. Vor 71 Jahren ist der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan in dem Dorf geboren worden.

Zwei Tage vor dem Geburtstag Abdullah Öcalans am 4. April sind alle Zufahrtswege in sein Heimatdorf Amara (Ömerli, Provinz Riha/Urfa) weiträumig abgeriegelt worden.

Abdullah Öcalans Bruder Mehmet und dessen Sohn Ömer Öcalan, der als Abgeordneter aus Riha für die Demokratische Partei der Völker (HDP) im türkischen Parlament sitzt, sind bei ihrer Rückfahrt aus Amed nach Amara von Polizei und Militär angehalten und nach ihrem Wohnsitz gefragt worden. Da der Fahrer des Autos nicht in dem Dorf wohnt, wurde ihm die Einfahrt verweigert.

Wie Mehmet Öcalan erklärte, wird sogar das Wohnhaus der Familie von Sicherheitskräften in gepanzerten Fahrzeugen belagert. Zu der diesjährigen Geburtstagsfeier sagte er: „Wer feiern möchte, sollte das zu Hause machen. Das Dorf ist heute abgeriegelt worden. Auf diese Weise lassen sich die Probleme nicht lösen. Wir haben ohnehin bereits vorher gesagt, dass wegen der Pandemie alle in ihren eigenen Wohnungen feiern sollten. Im Dorf herrscht ein Ausnahmezustand. Das ist undemokratisch. Soviel Polizei, Militär und Panzerwagen sind unnötig, das wissen sie selbst. Wir hätten uns eine demokratische Situation gewünscht, aber daraus ist nichts geworden.“