Vor 87 Tagen initiierte die damals noch inhaftierte HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) einen Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Aus dem Hungerstreik der kurdischen Politikerin ist mittlerweile ein Massenprotest geworden, dem sich Hunderte Menschen weltweit angeschlossen haben. Unter dem Motto „Leyla Güvens Forderungen sind auch unsere Forderungen“ befinden sich mittlerweile fast 300 politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren in der Türkei im Hungerstreik. In Straßburg nahmen 14 Aktivistinnen und Aktivisten am 17. Dezember einen Hungerstreik auf. Aber auch in Südkurdistan beteiligen sich immer mehr Menschen an der Hungerstreikbewegung, die sich gegen die Totalisolation Abdullah Öcalans richtet.

Dort übernahm am Samstag im Şehîd Rustem Cûdî im südkurdischen Mexmûr die mittlerweile 17. Gruppe den am 16. Dezember eingeleiteten Hungerstreik, der im Wechsel stattfindet. Einleitend erklärte Rûken Kaya, hungerstreikende Aktivistin der vorherigen Gruppe: „Wir tragen Hoffnung, dass wir mit unserem Protest die Isolation auf Imrali beenden werden. Die Totalisolation, der Öcalan ausgesetzt wird, kann nicht akzeptiert werden. Das kurdische Volk sollte geschlossen Widerstand gegen das System der Isolation leisten“.
Hungerstreik vor UN-Vertretung geht weiter
Unterdessen geht auch der Hungerstreik von Aktivistinnen des Iştar-Frauenrats von Mexmûr vor der UN-Vertretung in Hewlêr (Erbil) weiter. Die Aktion wird gruppenweise unbegrenzt fortgesetzt, die Aktivistin Fadile Tok beteiligt sich seit dem 20. Januar unbefristet an dem Protest. Vergangenen Donnerstag waren die hungerstreikenden Frauen von Sicherheitskräften der PDK attackiert worden. Anschließend wurde das Zelt wie auch alle anderen Materialien der Protestiererinnen beschlagnahmt. Die Frauen setzten ihre Aktion die Nacht über trotz der großen Kälte fort und erklärten, sie werden den Angriffen gegenüber nicht weichen.