Bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 in der nordkurdischen Provinz Xarpêt (Elazığ) sind am Freitagabend mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen, über 900 wurden verletzt. Das Epizentrum lag im Bezirk Sivrice, das Beben war auch in den umliegenden Provinzen Amed (Diyarbakir), Mêrdîn (Mardin), Êlih (Batman), Şirnex (Şırnak), Çewlîg (Bingöl), Dersim, Semsûr (Adıyaman) und Meletî (Malatya) spürbar. An vielen Orten strömten die Menschen panisch auf die Straßen.
In Sivrîce, Gezin und der Provinzhauptstadt Xarpêt sind über hundert Gebäude eingestürzt. Unter den Trümmern sind zahlreiche Menschen verschüttet. Feuerwehr, Krankenwagen und der Katastrophenschutz sind im Einsatz, um die Verschütteten zu bergen. Im Zentrum von Xarpêt ist durch das Erdbeben außerdem eine Gasexplosion ausgelöst worden, die ein Gebäude in Brand setzte.
In Xarpêt haben Helfer vergangene Nacht teils mit bloßen Händen nach Stunden einen verschütteten Minderjährigen aus den Trümmern gerettet. Dem Zwölfjährigen gehe es gut, erklärten die Einsatzkräfte.
Zu der Anzahl der Toten liegen widersprüchliche Meldungen vor. Behördenangaben zufolge sind in Xarpêt 14 Menschen ums Leben gekommen. In Meletî starben fünf Personen. Nach Angaben der Ärztekammer seien jedoch allein in Xarpêt 27 Menschen bei dem Erdbeben getötet worden. Der türkische Katastrophenschutz AFAD vermeldete 21 Tote und 1030 Verletzte.