Namen von Amed-Gefallenen veröffentlicht

Die YJA-Star-Kämpferinnen Nûjîn, Berfîn, Ronahî und Avent sind im April in Amed gefallen. Die HPG haben ihre Namen veröffentlicht und kündigen Vergeltung an.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier gefallenen Guerillakämpferinnen veröffentlicht. Vom Tod der Kämpferinnen Berfîn, Ronahî und Avent und ihrer Kommandantin Nûjîn hatten die HPG bereits im Mai berichtet: Am 27. April hatte die türkische Armee eine Operation in Helezîlê im Gebiet Şehîd Remzi in Amed eingeleitet. Diese Operation wurde am nächsten Tag ausgeweitet. Am 29. April kam es am frühen Morgen zu einem Gefecht in der Nähe des Dorfes Kurtê, bei dem mehrere Soldaten getötet wurden. Die vier Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA Star sind dabei gefallen.

Heute haben die HPG die inzwischen bestätigten Identitätsangaben bekannt gegeben:

                                     

Codename: Nûjîn Amed
Vor- und Nachname: Suna Taş
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Mehmet Nuri
Todestag und -ort: 29. April 2021 / Amed

 

Codename: Berfîn Nûcan
Vor- und Nachname: Latife Hamîdî
Geburtsort: Urmiye
Namen von Mutter und Vater: Hanife – Faris
Todestag und -ort: 29. April 2021 / Amed

 

Codename: Ronahî Tamara
Vor- und Nachname: Aynur Ulugana
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Saide – Kıyasettin
Todestag und -ort: 29. April 2021 / Amed

 

Codename: Avent Feda
Vor- und Nachname: Dilan Silinsin
Geburtsort: Manisa
Namen von Mutter und Vater: Mevlüde – Yusuf
Todestag und -ort: 29. April 2021 / Amed

Nûjîn Amed ist im Dorf Êrs in Sêrt-Dih (tr. Siirt-Eruh) geboren und aufgrund der in Kurdistan betriebenen türkischen Entvölkerungspolitik in Manisa aufgefwachsen. Sie hat sich 2002 der Guerilla angeschlossen. Diese Entscheidung bewertete sie nach HPG-Angaben als ersten Schritt zur Befreiung als Frau und Kurdin. In den fast zwanzig Jahren ihres Guerillalebens kämpfte sie in Xakurke, Zagros, Metîna, Amed, Botan, Şengal, Cîlo und zuletzt wieder als Kommandantin der YJA Star in Amed.

 

Berfîn Nûcan stammt aus Urmiye in Ostkurdistan und ist in einer patriotischen Familie sozialisiert worden. Sie lernte die kurdische Befreiungsbewegung während der Aufstände im Zuge der Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei kennen. 2005 ging sie zur Guerilla in die Berge und kämpfte zuletzt jahrelang in Amed.

 

Ronahî Tamara ist in Bedlîs (Bitlis) geboren. In ihrer Jugend erlebte sie viele Widersprüche und stieß auf ihrer Suche nach Befreiung auf die Gedanken Abdullah Öcalans. So schloss sie sich 2007 der Guerilla an und wurde in den Bergen Teil der Spezialkräfte Hêzên Taybet. Sie übernahm verschiedene Aufgaben, die sie nach HPG-Angaben erfolgreich erfüllte. Bis 2017 hielt sie sich vor allem in Südkurdistan auf und ging dann nach Garzan und später nach Amed im Norden.

 

Avent Feda stammte aus Farqîn in Amed, ist jedoch in Manisa geboren und aufgewachsen. Als Jugendliche suchte sie nach Alternativen zum kapitalistischen System und interessierte sich für den linken und sozialistischen Kampf. Die PKK hatte vor allem wegen der kollektiven Lebensweise und des genossenschaftlichen Umgangs eine große Anziehungskraft auf sie. Sie wurde in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und ging schließlich zur Guerilla, wo sie sich den Hêzên Taybet anschloss. Seit 2017 kämpfte sie in Amed.

 

Die HPG sprechen den Angehörigen der gefallenen Kämpferinnen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und kündigen Vergeltung an.