„Zîyaret“: Rojava-Ausstellung von Caspar Ermert in Berlin

In Berlin ist am Samstag die Ausstellung des Fotografen Caspar Ermert eröffnet worden. Die Fotoserie ist bei einer Reise durch die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien entstanden.

In der Galerie Babett am Franz-Mehring-Platz in Berlin ist am Samstag die Fotoausstellung „Zîyaret“ von Caspar Ermert eröffnet worden. Ermert hat Nord- und Ostsyrien besucht und dokumentiert mit seiner Fotoserie die aktuelle Situation in der Autonomieregion. Die Bilder zeugen von der Rolle von Frauen und Internationalist:innen in der Revolution von Rojava, dem Erbe des IS, den Angriffen der Türkei und der permanenten Bedrohung durch Drohnen sowie der aktuellen humanitären Lage.


Solin Janya vom kurdischen Frauenbüro Cenî erklärte bei der Ausstellungseröffnung: „Rojava hat trotz ständiger Bedrohung ein alternatives Leben erschaffen und Hoffnung geweckt. Die Autonomieverwaltung mit ihrer demokratischen Struktur ist eine Hoffnung für alle Völker und die kurdischen Frauen haben diese Hoffnung mit Leben gefüllt. Als kurdische Frauen setzen wir uns dafür ein, überall den Krieg zu beenden.“

Die Bilder des Fotografen Caspar Ermert zeigten das Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in einem neuen sozialen System, so Janya weiter: „Wir können hier über Frieden und Krieg hinaus sehen, wie ein soziales Zusammenleben möglich sein kann.“ Ausschlaggebend sei dabei die Rolle von Frauen.

Unter den Gästen waren auch Ute Ruß und Thomas Gedig, die ein Grußwort bei der Eröffnung sprachen. Die beiden Kieler sind die Eltern von Konstantin Gedig, den die Menschen in Rojava unter seinem kurdischen Namen Andok Cotkar kennen. Der Internationalist ist im Oktober 2019 im Widerstand gegen die türkische Invasion in Serêkaniyê ums Leben gekommen.

Die Ausstellung ist bis zum 18. Juli zu sehen, der Eintritt ist frei. Begleitend zu der Ausstellung ist der Bildband „Zîyaret“ erschienen. Der Erlös aus dem Verkauf geht an den kurdischen roten Halbmond (Heyva Sor a Kurdistanê e.V.).