Freiluft-Newroz im Hardturm-Areal
Bei frühlingshaftem Wetter verwandelte sich das Hardturm-Areal in Zürich am Samstag in ein buntes Meer aus Farben, Musik und politischen Botschaften: Tausende Kurdinnen und Kurden sowie ihre Unterstützer:innen aus der ganzen Schweiz kamen zusammen, um Newroz – das traditionelle kurdische Frühlings- und Widerstandsfest – gemeinsam zu begehen. In diesem Jahr stand die Feier unter dem Motto: „Abdullah Öcalan befreien, Selbstorganisierung stärken“.
Bereits in den frühen Morgenstunden reisten Teilnehmende aus allen Landesteilen an. Dass das Fest erstmals unter freiem Himmel gefeiert wurde, sorgte für eine spürbar höhere Beteiligung im Vergleich zu den Vorjahren. Auf dem Newroz-Platz wurde den ganzen Tag über gesungen, getanzt und vor allem eines: ein klares Zeichen für Frieden, Zusammenhalt und politische Forderungen gesetzt.
Zwischen traditionellen Tänzen, leuchtenden Trachten und rhythmischen Govend-Reihen war der Ruf „Bijî Serok Apo“ – „Es lebe der Vorsitzende Apo“ – allgegenwärtig. Großflächige Poster mit dem Konterfei des PKK-Vordenkers Abdullah Öcalan und Fahnen kurdischer Parteien und Organisationen prägten das Bild der Veranstaltung. Immer wieder wurden lautstark die Freilassung Öcalans und ein Ende seiner Isolationshaft gefordert.
In Redebeiträgen verschiedener Organisationen und Parteien wurde Newroz als Symbol nicht nur des Frühlings, sondern vor allem des kurdischen Freiheitskampfes hervorgehoben. Dilan Çetinkaya vom Dachverband der demokratischen kurdischen Gemeinschaften in der Schweiz (CDK-S) betonte: „Unser heutiges Newroz ist ein politisches. Wir fordern die physische Freiheit von Öcalan und eine demokratische Gesellschaft.“ Auch Cemal Özdemir verwies auf die historische Bedeutung des Festes: „Für uns ist Newroz Widerstand. Der Weg zu einer Lösung führt über die Freiheit Öcalans.“
Unterstützung kam auch von der Schweizer Politik. Die Nationalrät:innen Katharina Prelicz-Huber (Grüne) und Fabian Molina (SP) zeigten sich solidarisch mit den Forderungen der Kurd:innen. „Newroz ist ein Fest der Hoffnung und der Freiheit“, sagte Prelicz-Huber, und fügte hinzu: „Öcalan hat sich klar für den Frieden ausgesprochen – es ist Zeit, dass auch die türkische Regierung diesen Schritt geht.“ Molina erklärte in seiner Rede: „Die Zeit für Freiheit ist jetzt – Öcalan muss freikommen.“
Newroz als Licht der Hoffnung, Zeichen des Widerstands, Ruf nach Freiheit
Die Veranstaltung endete spät am Abend mit musikalischen Auftritten kurdischer Künstler:innen wie Xecê, Ferhat Tunç, Hozan Kawa und Koma Rojhilat, die die Menge mit emotionalen Liedern zum Tanzen und Mitsingen brachten. Das Feuer von Newroz – so war der Tenor vieler Anwesender – solle weitergetragen werden: als Licht der Hoffnung, als Zeichen des Widerstands, als Ruf nach Freiheit.