Syrien: 130 Tote bei Kämpfen zwischen HTS und Armee

Im Nordwesten Syriens sind bei Auseinandersetzungen zwischen Dschihadisten und Regierungstruppen offenbar mehr als 130 Menschen getötet worden.

Überraschungsangriff von HTS

Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und dschihadistischen Milizen im Nordwesten Syriens sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) etliche Menschen getötet worden. Die Zahl der Toten bei einem am Mittwoch gestarteten Überraschungsangriff von Dschihadisten in der Provinz Aleppo belaufe sich bisher auf mindestens 132, teilte die in London ansässige Organisation am Donnerstag mit.

Unter den Toten sind demnach 83 Söldner der Terrorgruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und ihrer Verbündeten sowie 49 Angehörige der syrischen Armee. Einige der Zusammenstöße fanden weniger als zehn Kilometer südwestlich des Stadtrandes von Aleppo statt, wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte. Russische Kampfflugzeuge hätten die Armee mit mehreren Luftangriffen unterstützt.

Staatsmedien: Große Verluste

In einer von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana veröffentlichten Erklärung der syrischen Armee hieß es am Donnerstag, „bewaffnete terroristische Organisationen“ hätten am Mittwochmorgen einen „groß angelegten Angriff mit breiter Front“ gestartet. Der Angriff mit „mittelschweren und schweren Waffen zielte auf sichere Dörfer und Städte sowie auf unsere militärischen Einrichtungen in diesen Gebieten“. Die Armee sei unter „großen Verlusten“ dabei, den Angriff abzuwehren.

Terrororganisation HTS

Die Terrororganisation HTS beherrscht gemeinsam mit der Türkei ein Protektorat in der Provinz Idlib und „kontrolliert“ auch Teile weiterer Provinzen im Nordwesten Syriens, darunter Aleppo und Efrîn (Afrin). Das Dschihadistenbündnis ging aus der Al-Nusra-Front hervor und ist der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Qaida. In vielen Ländern, darunter Deutschland, wird HTS als Terrororganisation gelistet. Dennoch wird die Truppe in westlichen Medien oftmals als „Rebellengruppe“ verharmlost und die Provinz Idlib als „letzte Bastion der bewaffneten Opposition“ beschönigt.