Mesopotamisches Kulturzentrum feiert 27-jähriges Jubiläum

Mit einer großen Festveranstaltung in Istanbul ist die Gründung des Mesopotamischen Kulturzentrums vor 27 Jahren gefeiert worden.

Vor 27 Jahren wurde das Mesopotamische Kulturzentrum (Navenda Çanda Mezopotamya, NÇM) gegründet. Im Istanbuler Veranstaltungszentrum Bostanci wurde das Jubiläum mit einem Konzert gefeiert. Die Feier begann mit einer Folkloreaufführung, anschließend wurde ein Film mit Ausschnitten aus den vergangenen 27 Jahren gezeigt. In Redebeiträgen wurde auf den seit 33 Tagen andauernden Hungerstreik der HDP-Abgeordneten Leyla Güven und die Isolation Abdullah Öcalans hingewiesen.

Im weiteren Kulturprogramm folgten Auftritte der modernen Tanzgruppe Mezopotamya und zahlreicher Musikerinnen und Musiker des Kulturzentrums. Die kurdische Musikerin Yalda Abbasi, die als Gast aus dem Iran nach Istanbul gekommen und bei der Einreise vorübergehend festgenommen worden war, richtete Grüße aus Chorasan aus.

Die Geschichte des Mesopotamischen Kulturzentrums

Das Mesopotamische Kulturzentrum wurde 1991 in Istanbul gegründet. Bekanntester Mitbegründer war der kurdische Schriftsteller Musa Anter, der 1992 vom türkischen Staat ermordet wurde. Das Kulturzentrum leistete in den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Film und Literatur wertvolle Beiträge gegen die Assimilierung und Ignoranz, der die kurdische Kultur insbesondere in der Türkei ausgesetzt ist. Nach Istanbul wurden Zweigstellen in mehreren kurdischen Städten gegründet, die inzwischen alle durch das Erdoğan-Regime wieder geschlossen worden sind.