Kurdischkurs in Basel

Mit dem Verbot der Sprache ist das kurdische Volk selbst verboten worden. Die Studierendenverbände JXK/YXK haben in Basel einen Kurdischkurs eingerichtet und wollen das Angebot auf die gesamte Schweiz erweitern.

Die Studierendenverbände JXK und YXK (Jinên Xwendekarên Kurdistan û Yekîtiya Xwedenkarên Kurdistan) haben in Basel einen Sprachkurs für Kurmancî ins Leben gerufen. Der Kurs findet im kurdischen Gesellschaftszentrum in Basel statt.

Wie die Studierendenverbände mitteilen, soll der „Politik der Assimilation und Verbote“ ein breites Angebot von Kurdischkursen entgegengesetzt werden. Die Kurse richten sich in erster Linie an Studierende, Schüler:innen und Eltern und sollen zur vermehrten Nutzung von Kurdisch beitragen. Die Verbände kündigen an, dass das Angebot auf die gesamte Schweiz erweitert werden soll:

„Früher konnte niemand von uns Türkisch, wir alle haben es in der Schule gelernt. Inzwischen sprechen wir Türkisch besser als die Türken, weil es immer hieß, dass die Kurden ungebildet sind und wir etwas beweisen müssen.

Seit ungefähr hundert Jahren wird davon ausgegangen, dass die kurdische Sprache nicht existiert. Mit dem Verbot der Sprache ist das kurdische Volk selbst verboten worden. Außerdem sind Vertreibung und Unterdrückung Gründe dafür, dass die kurdische Sprache Entwicklungsschwierigkeiten hat und in der Gesellschaft wenig genutzt wird.

Die kurdische Sprache ist mit der Entfremdung des Volkes von seinem natürlichen Umfeld in einen wehrlosen Zustand versetzt worden. Bei der Migration in die Städte ist die Muttersprache zurückgelassen worden. Kurdisch zu sprechen galt als peinlich. Dabei ist Kurdisch eine sehr reiche Sprache. Weil jedoch Türkisch Bildungs- und Regierungssprache ist, droht die kurdische Sprache zu verschwinden.

Inzwischen wird Kurdisch nicht mehr wie früher verleugnet, aber es ist noch mehr Engagement erforderlich. Sprache wird durch ein nationales Bewusstsein erhalten und entwickelt. Ohne diese Wahrnehmung hat die Sprache keine Überlebenschance. Daher setzen wir uns für den Erhalt der kurdischen Sprache ein und sehen, dass diese Arbeit einen positiven Einfluss auf die kurdische Politik hat. Eine politische Bewegung, die für die Rechte und Freiheiten der Kurdinnen und Kurden kämpft, muss sich auf Kurdisch ausdrücken. An dieser Stelle ist vor allem wichtig, dass Kurdisch in allen institutionellen Strukturen eine offizielle Dimension gewinnt und zur Alltagssprache wird. Daher sagen wir: Zimanê me rûmeta me ye!“

Mahmut Altun, der in Basel Kurdisch unterrichtet, lädt vor allem Jugendliche und Eltern zur Teilnahme ein – gegen Assimilation und Unterdrückung der kurdischen Sprache.