Kurdische Kulturbewegung macht gegen türkische Besatzung mobil

Die Kurdische Kultur- und Kunstbewegung in Europa sieht sich als „Gewissen der Gesellschaft“ und will eine führende Rolle bei den Aktivitäten gegen den türkischen Angriffskrieg in Kurdistan einnehmen.

Mitglieder der Kurdischen Kultur- und Kunstbewegung in Europa sind in Köln zusammengetroffen, um über die aktuellen politischen Entwicklungen und eine gemeinsame Haltung gegen den türkischen Vernichtungsfeldzug in Kurdistan zu beraten. In einer im Anschluss abgegebenen Erklärung hieß es: „Die türkische Regierung setzt ihre gesamte Existenz in diesem Krieg ein. Daher ist dieser Krieg so wichtig für sie. Für uns ist die Situation jedoch noch wichtiger, deshalb müssen wir mobilmachen. Als Kunst- und Kulturschaffende müssen wir unsere Rolle als ,Gewissen der Gesellschaft' in die Praxis umsetzen.“

Die Künstler:innen forderten die vom Barzanî-Clan dominierte Partei PDK auf, nicht mit der türkischen Regierung zu kollaborieren. Die PDK begehe mit ihrer Unterstützung der türkischen Besatzungsangriffe auf Kurdistan Verrat am eigenen Volk und werde damit „in die schmutzigsten Seiten der Geschichte eingehen“. An das gesamte kurdische Volk appellierte die Kulturbewegung, sich geschlossen gegen alle Besatzungsmächte zu stellen. Den Kunstschaffenden falle dabei eine Führungsrolle zu.

Um sich organisiert in die aktuelle Phase einzubringen, wurde auf der Versammlung die Einrichtung eines Krisenstabs beschlossen. Die Kulturbewegung will eigene Aktivitäten in europäischen Ländern organisieren und Kontakt zu anderen Künstler:innen, Organisationen und Medien aufnehmen. In den kommenden Tagen soll ein Aktionsplan veröffentlicht werden. Der Musiker Xelîl Xemgîn sagte: „Es ist Zeit für Freiheit. Als Kunstschaffende der kurdischen Gemeinschaft sind wir gemeinsam mit unserem Volk aktiv. Am 30. April werden wir in Düsseldorf sein, um unsere Stimmen gegen die Besatzung Kurdistans und für eine kurdische Einheit zu erheben. Wir sagen: Es lebe der Widerstand der Guerilla!“