Kurdisch-internationalistische Delegation bei baskischem Jugendfestival

Vertreter des Diplomatie-Komitees der Jugendbewegung Rojavas und der Akademie der demokratischen Moderne haben im Baskenland am alljährlichen Jugendfestival der linken Unabhängigkeitsbewegung teilgenommen.

Vom 14. bis zum 17. April fand im Baskenland der Gazte Martxa – der Marsch der Jugend statt. Die Tradition des Gazte Martxa reicht bis in die achtziger Jahre und wird seitdem von der linken baskischen Jugend im Kampf um die Unabhängigkeit ihrer Heimat ausgetragen. Heute wird die Ausrichtung des Festivals von der Ernai übernommen, der Jugendorganisation der linken baskischen Sortu, die nach der Auflösung der bewaffneten ETA nun den parlamentarischen Weg zu Unabhängigkeit und Sozialismus im Baskenland gehen will. Neben der baskischen Jugend waren auch Jugenddelegationen aus dem Ausland eingeladen.

Das Format des Jugendmarschs passt sich immer den Gegebenheiten an und so stand dieses Jahr im Zentrum der Veranstaltung mit Wanderung, Seminaren, Konzerten und Demonstrationen der fünfhundertste Jahrestag der Zerschlagung des baskischen Königreichs Navarra durch das spanische Königreich Kastilien. Zu diesem Anlass wanderten über 1500 Jugendliche durch die damals umkämpften Berge, bis zu dem Ort, an dem baskische Kämpfer:innen bis zuletzt Widerstand gegen die Besatzer geleistet hatten.

Am zweiten Tag wurde der Marsch fortgesetzt und erreichte die Stadt Elizondo, wo bis zum Karsamstag ein Programm aus politischen Vorträgen, Panels und Konzerten organisiert war. Da der letzte Tag, Ostersonntag, auf den Nationalfeiertag des Baskenlandes fiel, zogen die Jugendlichen gemeinsam in die Stadt Iruña zur zentralen Demonstration durch die Stadt.

Durch die Jugenddelegationen aus Katalonien, Galizien, Irland, der Westsahara und Kurdistan bekam das Festival auch eine internationalistische Dimension und wurde zum Vernetzungsort verschiedener antikolonialer Jugendbewegungen. Durch den Austausch über die jeweiligen Kämpfe wurde der Sinn für eine gemeinsame Geschichte im antikapitalistischen Kampf gegen den globalen Imperialismus deutlich. Die Notwendigkeit für ein gemeinsames Handeln wurde erkannt, um in Zukunft vorhandene Kräfte bündeln zu können und auf der Basis internationalistischer Solidarität vereint an Projekten zu arbeiten.