Hesen Şerîf besingt sein Dorf Kêste in Südkurdistan

Der kurdische Musiker Hesen Şerîf hat ein Lied über den Widerstand in seinem Geburtsdorf Kêste in Metîna herausgegeben. Als ehemaliger Peschmerga-Kämpfer ruft er gegen die türkische Besatzung zu Einheit und Geschwisterlichkeit im kurdischen Volk auf.

Der Musiker Hesen Şerîf hat mit „Zinarê Serbilind“ ein Lied über sein Dorf Kêste in Südkurdistan herausgebracht. Das Dorf liegt in Metîna und damit im Fokus der türkischen Angriffe. Şerîf sagt, dass das Dorf ununterbrochen bombardiert wird.

 

„Mit meiner Musik wollte ich schon immer die Stimme meines Volkes sein. Dieses Lied habe ich gemacht, um auf den Widerstand in meinem Geburtsdorf Kêste aufmerksam zu machen. Dabei handelt es sich um eine andere Form des Protests gegen die Besatzung. Alle Teile Kurdistans befinden sich im Visier des türkischen Staates. Wir brauchen eine nationale Einheit gegen die Besatzung. Als Kurden dürfen wir uns nicht gegenseitig verletzen, wir müssen zusammenhalten“, erklärt der Musiker gegenüber ANF.

„Das kurdische Volk ist zu einem wichtigen Akteur im Mittleren Osten und auf der Welt geworden. Das haben die Kurden sich erkämpft. Das kurdische Volk ist friedliebend, die Peschmerga und die Guerilla verteidigen die Menschheit im Mittleren Osten. Das ist von großer Bedeutung. Daher müssen die kurdischen Anführer und Parteien ihre Arbeit und ihren Kampf gegenseitig respektieren“, fährt Hesen Şerîf fort.

In Kurdistan seien viele Dörfer zerstört und entvölkert worden, sagt Şerîf: „Das Dorf, das ich in meinem Lied besinge, ist 1976/1978 unter der Saddam-Diktatur entvölkert und niedergebrannt worden. Als ich jetzt gesehen habe, wie es bombardiert wird, musste ich an diese Zeit zurückdenken. Mir sind Anfal und die Massaker von Behdînan, Germiyan, Qelediz, Barzan, Dersim, Zîlan und Efrîn durch den Kopf gegangen. Man muss kein Künstler und Schriftsteller sein, um sich gegen Bombardierung und Besatzung zu stellen, dafür reicht ein Gewissen aus. Meine Wut auf die Besatzung habe ich in diesem Lied zum Ausdruck gebracht. Text und Musik sind von mir. Das Lied ist eine Botschaft gegen die Besatzung. Wer auch immer mein Land bombardiert, ist ein Besatzer.“

Der kurdische Musiker erklärt, dass er sich weiter gegen die Besatzung engagieren wird: „Alles, was ich will, sind Einheit und Geschwisterlichkeit im kurdischen Volk. Unsere Ideen und Gedanken mögen unterschiedlich sein, aber wir müssen eine Einheit gegen die Besatzer bilden. Die Besatzer Kurdistans sind sich bei allen Differenzen immer einig, wenn es um die kurdische Sache und Kurdistan geht. Als Musiker und ehemaliger Peschmerga-Kämpfer appelliere ich an alle kurdischen Parteien und Organisationen: Unser Herz brennt, unsere Hoffnungen und Gefühle sind dieselben. Wir müssen gegen die Angriffe eine Einheit bilden. Ich grüße die jungen Menschen, die ihr Leben für die Freiheit opfern. Die kurdische Jugend schreibt mit ihrem Widerstand Geschichte.“