Der italienische Karikaturist, Comic-Journalist und Aktivist Gianluca Costantini hat ein Bild von Ali Rıza Arslan mit den sterblichen Überresten seines Sohnes Hakan in einer Tüte gezeichnet. Das Bild ist nach Angaben des Künstlers auf einer Hauswand in Istanbul aufgetaucht.

Ali Rıza Arslan trägt die Knochen seines Sohnes in einer Tüte

Hakan Arslan kam 2016 während der Belagerung des Altstadtbezirks Sûr in Amed (tr. Diyarbakir) ums Leben. Freunde beerdigten ihn neben einer Kirche, wo 2021 seine Knochen gefunden wurden. Trotz DNA-Abgleich dauerte es noch fast ein weiteres Jahr, bis der Staat den Leichnam freigab. Die Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır übergab Ali Rıza Arslan die sterblichen Überreste seines Sohnes am Montag in einer Tüte. Am selben Abend konnte endlich die Beisetzung auf einem Friedhof in seinem Heimatdorf in der Provinz Erzîrom stattfinden.

Gianluca Costantini veröffentlichte seine Zeichnung auf seiner Internetseite Channeldraw und teilte dazu mit: „Ein Gericht in Diyarbakır (Amed) im Südosten der Türkei hat den Angehörigen kurzerhand die sterblichen Überreste von Hakan Arslan übergeben, einem jungen Mann, der getötet wurde, als die türkische Regierung im Jahr 2015 das Militär gegen Städte im mehrheitlich kurdischen Südosten einsetzte.“ In seinen Social Media Accounts teilte Costantini das Foto von dem Wandbild mit der Beschreibung „Hakan Arslan und sein Vater auf den Straßen Istanbuls“.

2016 wurde Gianluca Costantini wegen seiner Zeichnungen von der türkischen Regierung des Terrorismus beschuldigt.