Feyzoyê Rizo in Krasnodar verstorben

Der Musiker Feyzoyê Rizo ist in Südrussland einer Krebserkrankung erlegen. Der kurdische Kulturverband TEV-ÇAND würdigt den ezidischen Bardensänger als Brücke zwischen alten und neuen Volksliedern und drückt sein Beileid aus.

Der ezidische Bardensänger (ku. Dengbêj) Feyzoyê Rizo ist am Dienstagabend in Krasnodar in Südrussland verstorben. Vor zwei Jahren war bei ihm Magenkrebs diagnostiziert worden, in den letzten Tagen hatte sich sein Zustand verschlechtert. Die Beerdigung wird in Krasnodar stattfinden.

Feyzoyê Rizo wurde 1954 in Armenien geboren. Seine Familie stammte aus dem heutigen Staatsgebiet der Türkei und flüchtete 1915 vor den Massakern an den armenischen, christlichen und ezidischen Bevölkerungsgruppen von Îdir nach Armenien. Ein Teil der Familie zog weiter nach Georgien. Rizo war der Neffe der im Kaukasus bekannten Dengbêj Şeroyê Biro und Mecîdê Faris und folgte dem Rat seines Vaters: „Vergesst unsere Lieder nicht.“ Seine Lieder wurden 26 Jahre lang über Radio Jerewan in ganz Kurdistan verbreitet. Nach 2003 trat Rizo zusammen mit Egidî Cimo bei vielen Festivals in Kurdistan auf. Im Film „Vodka Lemon“ von Hiner Saleem ist er ebenfalls zusammen mit Cimo zu sehen.

Der kurdische Kulturverband TEV-ÇAND Europa bezeichnete Feyzoyê Rizo in einer Beileidsbekundung als „Brücke zwischen alten und neuen Volksliedern“. Rizo stamme aus einer Künstlerfamilie und sei weit über den Kaukasus hinaus bekannt gewesen. „Er war ein natürliches Mitglied unserer Kunst- und Kulturbewegung und war dem Freiheitskampf bis zum letzten Moment treu verbunden“, so die Erklärung. Sowohl die Bewegung als auch die Bardenkultur habe mit seinem Tod ein wertvolles und bescheidenes Mitglied verloren. „Mit seiner bescheidenen Persönlichkeit und seiner Kunst wird er für immer als wichtiger Wert erhalten bleiben“, erklärt TEV-ÇAND.