Die Universität Kobanê setzt ihre Veranstaltungsreihe mit Gastvorlesungen von angesehenen Akademikerinnen und Akademikern im In- und Ausland fort. Am Freitag hielt der französische Soziologe Eric Fassin eine Vorlesung mit dem Titel „Demokratie und Minderheitenpolitik - Geschlecht, Rasse und Intersektionalität”. Behandelt wurden unter anderem Fragen darüber, warum kritisches Denken im gegenwärtigen Weltsystem keine Akzeptanz findet und Sexualpolitik als Machttechnik in Minderheitendebatten instrumentalisiert wird.
Rojava sei eine „politische Region“ und „Symbol des Wandels“, sagte Fassin während dem Vortrag. „Aber nicht nur im politischen Bereich steht Rojava für den Wandel. Gleiches gilt für den akademischen und wissenschaftlichen Bereich.” Es müsse ein Austausch über diese Erfahrungen stattfinden, um die Erkenntnisse weiterzuvermitteln, so Fassin.
Eric Fassin ist Professor für Soziologie an der Universität Paris VIII Saint-Denis-Vincennes und bekannt für seine fundierten Analysen zur Ethnisierung sozialer Verhältnisse und Urbanismus. Er forscht vor allem zu den Themen Rasse und Rassismus, Sexismus und Gender und ist Autor zahlreicher Bücher, darunter das 2019 im August-Verlag erschienene Werk „Revolte oder Ressentiment”.
Die Gastvorlesung von Fassin an der Kobanê-Universität fand im Onlineformat statt und kann über den Youtube-Kanal der Hochschule angesehen werden.