Einsendefrist für Hüseyin-Çelebi-Literaturfest verlängert

Die Einsendefrist für selbstverfasste Gedichte oder Kurzgeschichten ist von den Veranstalter:innen des Hüseyin-Çelebi-Literaturfests verlängert worden. Die Veranstaltung des kurdischen Studierendenverbands YXK findet im Oktober in Berlin statt.

Erstmalig auch Farsi und Arabisch zugelassen

Das diesjährige Hüseyin-Çelebi-Literaturfest der Studierendenverbände Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan (YXK) und Jinên Xwendekarên Kurdistan (JXK) wird am 12. Oktober in Berlin stattfinden. Mit der Veranstaltung wird seit 1993 an das Vermächtnis von Hüseyin Çelebi angeknüpft, einem Pionier der kurdischen Freiheitsbewegung in Deutschland und Mitbegründer der studentischen kurdischen Organisierung in Europa. Sein Engagement hat den Weg für zahlreiche Generationen der kurdischen Diaspora in politischen und kulturellen Bereichen geebnet.

Wie die Veranstalter:innen mitteilen, ist die Einsendefrist für selbstverfasste Gedichte oder Kurzgeschichten verlängert worden: „Wir möchten uns zunächst für die eingesandten Werke bedanken. Mithilfe eurer Werke lassen wir die kurdische Kultur aufleben und arbeiten aktiv gegen die Assimilationspolitik der Besatzungsstaaten Kurdistans. Da wir in diesem Jahr erstmals auch die Sprachen Farsi und Arabisch anbieten, möchten wir die Frist bis zum 20. August verlängern und nochmals alle ermutigen, Gedichte oder Kurzgeschichten einzusenden.“

Weitere zugelassene Sprachen sind Deutsch, Kurmancî, Soranî, Kirmanckî (Zazakî) und Türkisch. Die Beiträge können bis zum 20. August an die E-Mail-Adresse [email protected] oder per Post geschickt werden: Kurdisches Literaturfest, c/o Ferat Koçak, Schierker Straße 26, 12051 Berlin. (Formatierungsvorgabe: Times New Roman, Schriftgröße 12pt, Zeilenabstand 1.5.)

Hüseyin Çelebi

Hüseyin Çelebi wurde am 22. September 1967 als Sohn einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Hamburg geboren, wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr aufwuchs. Seine ersten politischen Aktivitäten begannen 1974, als er an einer Demonstration gegen die Abschiebung von 169 Kurden durch den damaligen türkischen Premierminister Ecevit an das Saddam-Regime im Irak teilnahm. Alle 169 Kurden wurden nach der Abschiebung hingerichtet. Nach dem Abbruch seines Studiums widmete sich Hüseyin Çelebi ganz der politischen Arbeit. Er arbeitete vor allem daran, mehr Öffentlichkeit für die kurdische Frage in Deutschland und Österreich zu erreichen. Unter anderem war er Mitbegründer des Studierendenverbands YXK und der Zeitschrift Kurdistan Report.

Im Februar 1988 wurde er festgenommen und im Düsseldorfer Prozess mit 18 weiteren kurdischen Aktivist:innen als Terrorist angeklagt. Auch während der Haft hörte er nicht auf, für eine gerechte Lösung der kurdischen Frage zu kämpfen. Im Gefängnis tauschte er sich mit anderen politischen Gefangenen aus. Sein Briefwechsel mit der RAF-Gefangenen Christa Eckes ist 2021 als Buch erschienen. Im Sommer 1991 ging Hüseyin Çelebi nach Kurdistan, er hatte sich für den Guerillakampf entschieden. Mitte Oktober 1992 kam er bei einem Angriff südkurdischer Kollaborateure und der türkischen Armee in der Region Heftanîn in Südkurdistan ums Leben.