In Durham in der gleichnamigen Grafschaft im Nordosten Englands findet heute die 134. Durham Miners’ Gala statt. An dem Festival nehmen jedes Jahr bis zu 300.000 Menschen teil, obwohl Durham nur knapp 65.000 Einwohner*innen zählt.

Als im 16. Jahrhundert Bodenschätze an Bedeutung gewannen und Kohle gefördert wurde, wuchs die Stadt durch Zuwanderung und es entstanden Arbeiter*innensiedlungen. Seit den 1970er Jahren begann jedoch der Niedergang des Bergbaus. Die Regierung Margaret Thatchers hatte entschieden, die Gruben durch Streichung der Subventionen aufzugeben. Daraufhin kam es 1984 zu einem einjährigen Bergarbeiterstreik. An die Bergarbeiter erinnert noch heute die erstmals 1871 veranstaltete Durham Miner’s Gala. Das von der Durham Miners Association, einer der führenden Bergbaugewerkschaften Großbritanniens organisierte Festival wurde in diesem Jahr der Freiheit Abdullah Öcalans gewidmet. Das Treffen, auch „The Big Meeting” oder „Durham Big Meeting” genannt, findet jedes Jahr am zweiten Samstag im Juli statt.

Während seiner Rede auf der heutigen Gala sagte Simon Dubbins, Direktor der Abteilung für Internationales der Gewerkschaft Unite the UNION: „Die Gruben Großbritanniens sind zwar stillgelegt, aber der Geist der Bergarbeiter ist lebendig und munter. In den letzten Jahren hat sich das Festival zu einem Ort entwickelt, an dem Sozialist*innen, linke Bewegungen und Demokrat*innen unter einem Dach vereint sind. Genau aus diesem Grund wurde die Gala in diesem Jahr der Freiheit Abdullah Öcalans gewidmet. Für die britischen Gewerkschaften war es enorm wichtig, dieses große Ereignis Öcalan zu widmen, da wir uns seit Jahren für seine Freilassung einsetzen. Wir möchten, dass sich die Botschaften Öcalans überall in der Welt verbreiten und Hunderttausende Menschen erreichen.”

Auch Labour-Vorsitzender Jeremy Corbyn befindet sich unter den Gästen der Gala. Weitere Redebeiträge sind für den weiteren Verlauf des Festivals geplant.