Diyarê Felekê: Ezidischer Friedhof in Rojava

Der Friedhof Diyarê Felekê in Nordsyrien ist für die ezidische Bevölkerung der umliegenden Dörfer ein heiliger Ort. Neben ezidischen Scheichs sind hier auch Menschen begraben, die bei den Invasionen in Şengal und Efrîn getötet worden sind.

Der nördlich der Kreisstadt Tirbêspiyê gelegene Friedhof Diyarê Felekê ist für die ezidische Bevölkerung der umliegenden Dörfer ein heiliger Ort, der häufig besucht wird. Die typischen Spitzkuppeln stehen im ezidischen Glauben für Aufklärung, Sonne und die Endlosigkeit des Lebens.

Im Landkreis gibt es noch einen weiteren ezidischen Friedhof im Dorf Mizgeftê. Die Geschichte dieser Friedhöfe geht bis auf das Jahr 1925 zurück. Diyarê Felekê wurde von dem Eziden Heci Gorgin errichtet und ist nach einer Geschichte über Mîr Meh benannt, der in der ezidischen Gesellschaft beliebt und respektiert war und auf einer Reise eine Frau namens Felek kennenlernte. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Grabstätten von ezidischen Scheichs, darunter auch Scheich Nasir Mirza. Außerdem sind hier Dutzende ezidische Menschen begraben, die 2014 in Şengal vom „Islamischen Staat“ und 2018 in Efrîn vom türkischen Staat getötet worden sind.

Auf dem Gelände des Friedhofs befindet sich außerdem ein „Wunschbaum“. An dem Maulbeerbaum an der Grabstätte von Scheich Nasir befestigen die Ezid:innen ihre Wünsche und beten zu Tawûsê Melek. Vor allem an Feiertagen und zu besonderen Anlässen ist der Friedhof ein Anziehungspunkt für die ezidische Bevölkerung der Umgebung.