Deir ez-Zor: QSD erlassen Generalamnestie

Die QSD haben eine Generalamnestie für gesuchte Personen in der ostsyrischen Stadt Deir ez-Zor erlassen. Generalkommandant Mazlum Abdi rief für Frieden und Sicherheit die Bevölkerung und Stammesführer zum gemeinsamen Kampf auf.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Generalamnestie für gesuchte Personen in Deir ez-Zor erlassen. „Während unsere Kräfte in Deir ez-Zor vorrücken, um die Region angesichts der sich entwickelnden Situation zu sichern, rufen wir eine allgemeine Amnestie ohne Ausnahme in diesen Gebieten aus“, schrieb QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi am Samstagabend auf X. Er rief alle Kräfte zur Kooperation auf, um „die Sicherheit und den Frieden aufrechtzuerhalten“, und wies darauf hin, dass er auf die Rolle der lokalen Bevölkerung und der Stammesführer angewiesen sei, um Chaos zu verhindern und die Region zu schützen.

Die Generalamnestie folgt auf die Übernahme der ostsyrischen Stadt Deir ez-Zor durch die QSD. Das Bündnis, dessen Rückgrat die kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ bilden, rückte am Freitag im Stadtkern sowie in umliegenden Gemeinden westlich des Euphrat ein, nachdem Regierungstruppen sich zuvor zurückgezogen haben. Die Stadt, früher Hochburg der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Syrien und dem Irak. Im Jahr 2017 wurde sie von der syrischen Armee mit Unterstützung Russlands zurückerobert. Weite Teile des Umlands der Stadt, darunter etliche Gemeinden, sind bereits seit Jahren Teil der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES).

Kämpfer des Militärrats von Deir ez-Zor auf dem Weg ins Stadtzentrum. Der Militärrat ist ein Mitgliedsverband der QSD | Video © ANHA 

Unterdessen dauert der Vormarsch der Dschihadistenallianzen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und „Syrische Nationalarmee“ (SNA) in Syrien weiter an. Nach dem Fall von Aleppo, Tel Rifat (Tall Rifaat), Hama und Daraa durch eine von der Türkei orchestrierte Islamisteninvasion wurde nun auch Homs eingenommen. Die drittgrößte Stadt Syriens liegt zwischen Aleppo im Norden und der Hauptstadt Damaskus im Süden. Sollte Homs fallen, wäre auch die Verbindung der Hauptstadt Damaskus zu den syrischen Mittelmeerhäfen abgeschnitten. Auch Damaskus selbst wird offenbar derzeit von HTS/SNA-Terroristen eingekreist.