„Can Feda“ - Kino als Kampfort
In Bremen und im südbadischen Weil an Rhein haben kritische Nachfragen dazu geführt, dass der türkische Propagandafilm „Can Feda“ aus dem Programm genommen wurde.
In Bremen und im südbadischen Weil an Rhein haben kritische Nachfragen dazu geführt, dass der türkische Propagandafilm „Can Feda“ aus dem Programm genommen wurde.
In einem Augenblick der Zeitgeschichte, in dem die Zeichen auf Sturm stehen und die Weltmächte Hand an die Lunte des syrischen Stellvertreterkrieges legen, ist in deutschen Kinos der türkische Auftragsfilm „Can Feda“ von Çagatay Tosun angelaufen. In dem Kriegsfilm werden zwei türkische Soldaten bei der Begehung von Kriegsverbrechen im syrischen Nachbarland gezeigt, die als „Dienst am türkischen Volk" gerechtfertigt werden. Gegen diese Propagandaveranstaltungen protestieren Kurd*innen und Demokraten in ganz Europa.
Aktuell sind Hunderttausende Menschen in Nordsyrien auf der Flucht vor dem türkischen Militär. Die Besatzungstruppen haben mit der Unterstützung von dschihadistischen Söldnern eine friedliche Region angegriffen und in Efrîn Tausende Menschen getötet. Der Film, der in Kooperation mit der türkischen Besatzerarmee realisiert wurde und eine verherrlichende Sicht auf die Eroberer zeigt, ist nach Protesten in mehreren Kinos aus dem Programm genommen worden, unter anderem in Weil am Rhein in Baden-Württemberg und im Cinemaxx in Bremen. In anderen Kinos wurde der Film zwar gezeigt, wegen Gewaltverherrlichung jedoch mit einer Altersgrenze von 18 Jahren für die Zuschauer belegt.