Am Dienstag hat ein großes Konzert in Bologna unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan“ stattgefunden. Das Programm begann am späten Nachmittag mit von Künstler:innen und Sänger:innen moderierten Lesungen aus Öcalan-Büchern. Dabei traten unter anderem Alessandro Bergonzoni, Pierpaolo Capovilla, Fiorenza Menni und Lo Stato Sociale auf. Anschließend folgten musikalische Darbietungen. An dem öffentlichen Konzert nahmen viele Menschen teil und es wurde Interesse für die Situation und Ideologie Öcalans geweckt.

„Freiheit für Maysoon Majidi und Marjan Jamali“

Aktivistinnen des TPO (Teatro Polivalente Occupato) und des Kollektivs Municipi Sociali Làbas erinnerten in einem Redebeitrag an die beiden in Italien inhaftierten Kurdinnen Maysoon Majidi und Marjan Jamali, die während ihrer Flucht aus dem Iran Lebensmittel an ihre Weggefährt:innen verteilten und nun wegen „Unterstützung illegaler Migration“ und „Menschenschmuggel“ angeklagt sind. Sie erklärten:

„Diese beiden Frauen kamen in Italien an. Aber anstatt Schutz zu erhalten, nachdem sie dem Regime der Ayatollahs entkommen waren, wurden sie in unserem Land inhaftiert. Wir sehen uns mit einer zunehmenden und tiefgreifenden Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht konfrontiert, die wie Maysoon und Marjan gewaltsamer und repressiver Behandlung ausgesetzt sind. Es gibt viele Geschichten von Migrant:innen, die vor repressiven Regimen wie dem Iran fliehen. Ihre Geschichten über die Inhaftierung ähneln sich und sind Ausdruck des systemischen Rassismus.

Wo bleibt die Solidarität der europäischen Politikerinnen und Politiker? Mehrere von ihnen haben ihre Haare in Solidarität mit den iranischen Frauen abgeschnitten. Wir wollen an Jina Mahsa Amini erinnern, die 2022 von der Sittenpolizei ermordet wurde, weil sie den Schleier in einer Weise trug, die diese für unangemessen hielt, und an all die anderen, die vor und nach ihr wegen ihrer Rebellion getötet wurden. Die Frauen im Iran riskieren weiterhin alles, sie haben nie aufgehört, für ihre Freiheit zu kämpfen.“

„Wir werden immer an der Seite des kurdischen Volkes stehen“

Die Aktivistinnen schlossen mit den Worten: „Wir fordern die sofortige Freilassung von Marjan und Maysoon im Geiste von ‚Jin Jiyan Azadi‘, von Frauen, die das Leben verteidigen und die Freiheit suchen. Ebenso wollen wir, dass Öcalan freigelassen wird, der seit über 25 Jahren unter unmenschlichen Bedingungen in einem Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert ist, ohne dass es irgendwelche Informationen über ihn gibt.

Wir werden immer an der Seite des kurdischen Volkes stehen, denn der Kampf dieses Volkes ist auch unser Kampf: Es ist der Kampf gegen staatliche Grenzen, gegen Nationalismus, gegen religiösen Fundamentalismus, der Kampf gegen zentralisierte und koloniale Macht, gegen Korruption, Unterdrückung und Diskriminierung. Es geht um einen Kampf für eine transfeministische, multiethnische, ökologische und demokratische Gesellschaft, die auf globale Freiheit gegen jeden imperialistischen Krieg setzt. Im Wesentlichen geht es um einen Kampf, der eine Situation schafft, sich den Widersprüchen und Herausforderungen unserer Zeit zu stellen.“