Arabische Stämme schließen sich Mobilmachung an

50.000 Kämpfer der arabischen Stämme in Nord- und Ostsyrien haben sich der Mobilmachung der Autonomen Selbstverwaltung angeschlossen. Die Stammesvertreter erklärten, die QSD seien die einzige Kraft, die die Region verteidigt.

50.000 Kämpfer der arabischen Stämme in Nord- und Ostsyrien haben sich der von der Autonomen Selbstverwaltung ausgerufenen Mobilmachung angeschlossen und bekanntgegeben, am Widerstand gegen den Angriffskrieg der Türkei gegen Rojava teilzunehmen. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Repräsentanten und Führer der Stämme, vereint hinter den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zu stehen, weil die QSD „jeden Zentimeter des Landes mit ihrem Blut vom Terror befreit haben“ und die einzige Kraft seien, welche die Region verteidigt.

Die Stämme hoben hervor, dass sie einer „barbarischen osmanischen Besatzungsmacht“ gegenüberstünden, unter der sie bereits über Jahrhunderte Leid ertragen mussten. Die dschihadistischen Söldner, die nun an der Seite der Türkei einen Raub- und Plünderungsfeldzug durch Nord- und Ostsyrien führen wollten, „standen im Syrienkrieg bereits unter dem Namen anderer terroristischer Fraktionen im Dienst des türkischen Staates“, hieß es weiter.

„Deshalb sind wir als die Ältesten der arabischen Stämme in Nord- und Ostsyrien bereit, 50.000 Kämpfer zur Verfügung zu stellen, um uns unter dem Banner der Demokratischen Kräfte Syriens der Konfrontation mit den barbarischen Besatzern und ihrer Söldner anzuschließen. Die Jugend der Stämme wird sich gegen die Invasionsangriffe zur Wiederbelebung des Osmanischen Reiches bis zum Äußersten wehren.“

Die Stämme unterstrichen, dass die Grundlage für ein friedliches, gleichberechtigtes und harmonisches Leben die Geschwisterlichkeit der Völker sei: „Darum werden wir mit allen in der Region lebenden Völkern gemeinsam unsere Grenzen schützen.“

Weiter hieß es: „Wenn wir zwei Millionen Menschen, die aus verschiedenen Teilen Syriens flüchten mussten, bei uns aufnehmen konnten, dann können wir auch die drei Millionen syrischen Bürger, die von denen Erdoğan so gern spricht, bei uns aufnehmen. Die osmanischen Invasoren beabsichtigen mit fadenscheinigen Argumenten nichts anderes als die Region zu besetzen. Wir aber benötigen niemanden, der uns belehrt und erklärt, was Menschlichkeit bedeutet.“

Die Stämme riefen die QSD-Generalkommandantur zudem auf, jeden Teil des Landes „von Dscharablus über Efrîn bis nach Iskenderun“ zu befreien. Die Orte, die unter der Besatzung des türkischen Staates stehen, seien „Nester des Terrors“. Außerdem appellierten die Stammesältesten an die türkische Öffentlichkeit, die AKP und Erdoğan nicht länger zu unterstützen: „Sie säen nichts anderes als Feindseligkeit und Hass zwischen unseren Völkern. Hass bildet die Grundlage für eine Invasion in unserer Heimat, die unsere Kinder töten und Eltern vertreiben wird.“
In ihrer Erklärung forderten die Stämme von den Vereinten Nationen und der Arabischen Liga „ihrer Rolle als ethisches Gewissen“ gerecht zu werden.