Kulturveranstaltung mit politischer Botschaft
Das 32. Internationale Kurdische Kulturfestival findet am 21. September im Rebstockpark in Frankfurt am Main statt. Das diesjährige Motto lautet „Isolation und Besatzung zerschlagen – Freiheit für Abdullah Öcalan“. Veranstalterin ist wie bereits im letzten Jahr die Demokratische Föderation der Gesellschaften Kurdistans e.V. (KAWA).
Das Kulturfestival ist die größte traditionelle Veranstaltung der kurdischen Community in Europa und zieht Jahr für Jahr Zehntausende Besucher:innen an. Das erste Festival fand 1992 im Ruhrstadion in Bochum mit rund 50.000 Teilnehmenden statt. Seitdem wurde diese Tradition jedes Jahr fortgesetzt, nur im Corona-Jahr 2020 musste das Event abgesagt werden.
Rastak und andere Highlights
Eines der Highlights im diesjährigen Bühnenprogramm ist die Rastak Music Group, die Volkslieder aus verschiedenen Kulturen im Iran neu interpretiert. Rastak bezieht in ihren Liedern die jeweilige Sprache, Kultur und Geschichte mit ein und verbindet traditionelle Instrumente mit modernen Arrangements. Die 1997 als experimentelle Musikgruppe gegründete Band ist international bekannt und tritt unter anderem mit kurdischen, persischen und aserbaidschanischen Liedern auf.
Weitere im Programm angekündigte Musiker:innen sind Hozan Zozan, Ruken Yılmaz, Hozan Kawa und Bilind Ibrahim. Auch Percussion- und Folkloregruppen werden in diesem Jahr wieder auftreten und für Stimmung sorgen.
Gemeinsame Busanreise
Für die Anreise zum Festival werden in Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweiz und Österreich Busse angemietet. Engin Sever, Ko-Vorsitzender des kurdischen Europaverbands KCDK-E, erklärte gegenüber YÖP, dass das Interesse im letzten Jahr größer als erwartet war und die Busse nicht ausreichten: „Wir haben hinterher erfahren, dass es an vielen Orten zu wenige Busse gab und Menschen deshalb nicht am Festival teilnehmen konnten. Es gab auch gewisse Mängel bei der Sicherheit und anderen Themen. Dieses Jahr wollen wir dafür sorgen, dass für alle genug Platz ist.“
Für eine politische Lösung der kurdischen Frage
Das Festival soll ein weiterer Höhepunkt der im Oktober 2023 initiierten Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ sein, sagte Engin Sever. Eingeladen sind Politiker:innen aus allen vier Teilen Kurdistans sowie aus Deutschland. Sever rief zur Teilnahme auf und sagte, das Festival werde auch ein politisches Signal setzen: „Die europäischen Staaten schweigen, wenn es um das Kriegskonzept gegen das kurdische Volk geht. Und der türkische Staat setzt alle Mittel ein, um die Kurdinnen und Kurden einzuschüchtern. Gegen diese Politik der Besatzung und Annexion müssen alle ihre Stimmen erheben. Wir laden unser gesamtes Volk, unsere Freundinnen und Freunde, revolutionäre und demokratische Kreise und alle Menschen, deren Herzen für Frieden und Freiheit schlagen, zu diesem Festival ein.“