KCK fordert freie Arbeitsbedingungen für Öcalan

Zum Ende des Hungerstreiks erklärt die KCK, dass jetzt für freie Lebens- und Arbeitsbedingungen Abdullah Öcalans gekämpft werden muss. Es gelte nach wie vor, den Faschismus zu zerschlagen, die Türkei zu demokratisieren und Kurdistan zu befreien.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat sich schriftlich zum gestern auf Aufruf Abdullah Öcalans erfolgten Ende des Hungerstreiks geäußert. In der Erklärung der Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der kurdischen Dachorganisation wird darauf aufmerksam gemacht, dass alle Hungerstreikenden dem Aufruf Öcalans gefolgt sind und angekündigt haben, ihren Kampf für die Zerschlagung des Faschismus und die Befreiung Kurdistans mit anderen Methoden fortzusetzen.

„Als Befreiungsbewegung gratulieren wir Leyla Güven und allen anderen Aktivistinnen und Aktivisten zu ihrem erfolgreichen Widerstand und wünschen ihnen Erfolg bei ihrem weiteren Kampf“, heißt es in der Erklärung, in der die KCK den Gefallenen gedenken, „die in der ersten Etappe der Offensive ‚Isolation durchbrechen, Faschismus zerschlagen, Kurdistan befreien‘ maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben“.

Die Friedensmütter, ihre Töchter und Söhne in den türkischen Gefängnissen, das in allen vier Teilen Kurdistans und im Ausland lebende Volk, die Befreiungsbewegung und die Guerilla hätten deutlich gemacht, dass die Isolation Abdullah Öcalans nicht hinnehmbar sei, heißt es in der Erklärung: „Die Isolation des kurdischen Volkes wird durchbrochen werden und der Kampf wird ohne Unterlass weitergehen, bis der völkermörderische Faschismus besiegt ist. Dass es bei der Isolation von Rêber Apo um die Isolation der Völker der Türkei geht, ist besser verständlich geworden. Der Kampf gegen die Isolation ist zum Kampf aller Völker der Türkei und der Demokratiekräfte geworden. Demokratische Kräfte weltweit, Intellektuelle und Künstler*innen, die für das Gewissen der Menschheit stehen, haben aus diesem Grund Haltung gegen die Isolation bezogen und den Kampf gegen Isolation und Faschismus unterstützt.“

Mit der Hungerstreikbewegung sei das gesetzlich festgelegte Recht auf Besuche der Anwälte und Angehörigen durchgesetzt worden, heißt es weiter in der Erklärung. Kontinuierliche Kontaktmöglichkeiten mit Anwälten und Familienmitgliedern seien ein universelles Recht und die Besuche auf Imrali vom türkischen Staat erst zugelassen worden, als Tausende Hungerstreikende sich bereits an der Schwelle zum Tod befunden hätten. Durch den Hungerstreik sei aufgezeigt worden, dass die Isolation illegitim und ungesetzlich ist: „Auch wenn die AKP-Regierung bei den Neuwahlen in Istanbul von den Besuchen auf Imrali profitieren möchte, wissen unser Volk und die demokratischen Kräfte, dass nur der Kampf gegen diese Regierung, die die Isolation angeordnet hat, die Besuche durchgesetzt hat.“

Die Anwaltsgespräche auf Imrali haben laut KCK ein weiteres Mal aufgezeigt, dass Abdullah Öcalan mit seiner politischen Haltung eine maßgebliche Rolle bei einer Demokratisierung der Türkei und einer Lösung der kurdischen Frage innehat. „Dass er diese Rolle spielen kann, hängt von der ununterbrochenen Fortsetzung des Kampfes für eine Demokratisierung ab. Seine Vorstellungen sind nur umsetzbar, wenn eine demokratische Denkweise und Politik entstehen. Um seine Gedanken in die Praxis umzusetzen, müssen sich die demokratischen Kräfte zusammenschließen und ihren gemeinsamen Kampf verstärken.“

Mit Verweis auf die Äußerung Öcalans, dass Mahatma Gandhi einhergehend mit seinen Hungerstreiks auch den gesellschaftlichen Kampf vorangetrieben hat, erklärt die KCK: „Rêber Apo sagt, dass der Kampf sich entwickeln und zu Ergebnissen führen kann, wenn eine gesellschaftliche Bewegung aufgebaut wird. Daher müssen nach der Beendigung des Hungerstreiks andere Mittel, Wege und Methoden des Kampfes entstehen.“ Eine demokratische Türkei und ein freies Kurdistan entsprechend der Vorstellungen Öcalans seien nur möglich, wenn die völkermörderische Denkweise und Politik zurückgedrängt werde. „Aus diesem Grund müssen wir den in der ersten Etappe erfolgreich verlaufenden Kampf gegen Isolation und Faschismus und für ein freies Kurdistan verstärken, indem wir weitere Teile der Gesellschaft und der demokratischen Kräfte darin einbinden.

Es ist gezeigt worden, dass wir mit der Isolation nicht leben können. Jetzt ist die Zeit gekommen, gänzlich freie Lebens- und Arbeitsbedingungen für Rêber Apo zu schaffen. Auf der Grundlage der Zerschlagung des Faschismus muss der Verantwortung nachgekommen werden, den Kampf für eine Demokratisierung der Türkei und eine Befreiung Kurdistans zu verstärken.“