Botschaft von Bayık und Karayılan an KNK
Mit einer gemeinsamen Botschaft haben Cemil Bayık und Murat Karayılan den 23. KNK-Kongress adressiert. Darin betonen sie die Dringlichkeit einer nationalen Einheit der Kurd:innen.
Mit einer gemeinsamen Botschaft haben Cemil Bayık und Murat Karayılan den 23. KNK-Kongress adressiert. Darin betonen sie die Dringlichkeit einer nationalen Einheit der Kurd:innen.
Die in Den Haag stattfindende Generalversammlung des Nationalkongress Kurdistan (KNK) wird unter Beteiligung von Delegierten aus Kurdistan und der kurdischen Diaspora fortgesetzt. Im Rahmen des Kongresses wurde eine gemeinsame Grußbotschaft von Cemil Bayık, Ko-Vorsitzender des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), und Murat Karayılan von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verlesen. Darin unterstrichen beide die Bedeutung einer strategischen kurdischen Einheit und die Rolle des KNK in diesem Prozess.
Appell zur Zusammenarbeit und strategischen Einigkeit
In ihrer Botschaft würdigten Bayık und Karayılan das kurdische Exilparlament für seine 26-jährige kontinuierliche Arbeit zur Förderung der nationalen Einheit unter den Kurd:innen. Die Organisation habe sich von Anfang an als diplomatische Stimme der kurdischen Bewegung verstanden und sei ein zentraler Ort für Dialog und gemeinsame Strategiebildung geworden. „Dass heute ein politischer Austausch und gegenseitige Solidarität zwischen kurdischen Organisationen existieren, ist maßgeblich dem KNK zu verdanken“, heißt es in der Erklärung.
Neue Phase im Nahen Osten – Verantwortung wächst
Angesichts sich wandelnder geopolitischer Konstellationen im Nahen Osten betonen Bayık und Karayılan die Notwendigkeit einer abgestimmten kurdischen Strategie. Nur durch regelmäßige Konsultationen und eine systematische Zusammenarbeit zwischen Parteien, Organisationen und Persönlichkeiten könne der kurdische Anspruch auf Selbstbestimmung realisiert werden. „Die Region erlebt eine Phase schneller Umbrüche. Kurd:innen sind heute nicht mehr marginalisierte Beobachter:innen, sondern aktive politische Akteur:innen. Dafür brauchen wir gemeinsame Zielsetzungen“, unterstreichen Bayık und Karayılan.
Öcalans Aufruf als politische Grundlage
Zentraler Bezugspunkt der Erklärung ist der Aufruf von PKK-Begründer Abdullah Öcalan vom 27. Februar, der für eine „demokratische Gesellschaft und Frieden“ plädiert. Laut Bayık und Karayılan habe dieser Appell nicht nur die politische Debatte im Nahen Osten beeinflusst, sondern auch neue Impulse für die kurdische Einheit gegeben: „Die Entwicklungen seitdem zeigen, dass jetzt der richtige Moment ist, um eine umfassende demokratische, nationale Einigkeit unter Kurd:innen aufzubauen.“ Dies gelte insbesondere für Regionen wie Rojava und Südkurdistan, in denen die kurdischen Errungenschaften unter Druck stehen.
Aufruf zu einer nationalen Konferenz
Mit Blick auf die anhaltenden politischen Herausforderungen, aber auch auf historische Versäumnisse, rufen Bayık und Karayılan zu verstärkten Bemühungen um eine nationale kurdische Konferenz auf – möglichst im Kontext der Konferenz, die 2023 zum 100-jährigen Jahrestag des Vertrags von Lausanne stattgefunden hatte. Der KNK solle dabei eine führende Rolle übernehmen.
„Die nationale Einheit der Kurd:innen ist nicht länger eine Zukunftsvision, sondern eine dringliche Aufgabe der Gegenwart“, so Bayık und Karayılan. Abdullah Öcalan habe in seinen jüngsten Gesprächen auf die strategische Relevanz dieser Einheit hingewiesen und zur aktiven Mitgestaltung aufgerufen.
Abschließend bekräftigen Bayık und Karayılan ihre fortgesetzte Unterstützung für den KNK und erklären, als Mitglieder der kurdischen Befreiungsbewegung weiterhin aktiv zur Verwirklichung der nationalen Einheit beizutragen. Dem neu gewählten Führungsgremium wünschten sie Erfolg und Entschlossenheit.