Zürich: Abenddemonstration zum 25. November

Das Frauen*bündnis 25. November Zürich demonstrierte gestern Abend zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen durch die Party- und Kulturmeile der Schweizer Stadt Zürich.

Organisiert vom Frauen*bündnis 25. November Zürich fand gestern Abend ein Abendspaziergang mit über 500 Frauen* statt. Laut, kämpferisch und Spuren hinterlassend zogen die Frauen* durch die Party- und Kulturmeile Zürich Hardbrücke, über Langstrasse bis zum Helvetiaplatz.

Zu der Abenddemonstration erklärt das Frauen*bündnis:

„Der 25. November bezieht sich auf ein Ereignis aus dem Jahre 1960 in der Dominikanischen Republik. Die Mirabal Schwestern, Patria, Minerva und Maria Teresa wurden durch Schergen des Staates ermordet. Alle drei waren führend im Aufbau einer illegalen Widerstandsstruktur gegen das reaktionäre Trujillo-Regime beteiligt. 20 Jahre später hat die lateinamerikanische Frauenbewegung diesen Tag zum internationalen Kampftag gegen alle Formen von Gewalt an Frauen* erklärt.

Gewalt an Frauen* wurde aus verschiedenen Perspektiven thematisiert. Zum Auftakt begrüßten die Kurdinnen* alle anwesenden Frauen* zur diesjährigen Demo und sandten ihre solidarischen Grüße nach Kurdistan. Geflüchtete Frauen* haben in der Theaterhalle des Schiffbaus ihre Stimmen erhoben und von ihren Erfahrungen mit dem rassistischen Migrationsregime berichtet.

Danach liefen wir los bis zum nächsten Stopp vor einem beliebten Club. Hier wurde sexistische Gewalt im Ausgang einerseits aus betroffener Seite, aber auch aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive angeprangert. Im weiteren Verlauf wurde die Kapitalisierung des Care-Bereichs thematisiert. So sind bereits über 40 Altersheime in der Schweiz privatisiert und börsennotiert.

In der Langstrasse gab es sowohl im Kreis 5 wie im Kreis 4 mehrere Reden, die verschiedene Formen von Gewalt an Frauen* hier und weltweit thematisiert haben. Gewalt gegen Frauen* ist systematisch, wird von der Gesellschaft akzeptiert und schön geredet, Frauen*, die sich dagegen wehren, oft nicht ernst genommen. Die Zusammenhänge zwischen Sexismus, Rassismus und Kapitalismus wurden aufgezeigt und es wurde dazu aufgerufen, dagegen zu kämpfen. In einer weiteren Rede wurden an der Langstrasse die neusten Angriffe auf Sexarbeiter*innen verurteilt.

Beim Bezirksgefängnis wurden lautstark die sexistischen Gefängnisbedingungen kritisiert und die Freiheit aller politischen Gefangenen gefordert.

An Demos wie dieser, welche kämpferisch, bunt, laut und stark sind, bekommen wir eine Ahnung, wie eine befreite Gesellschaft aussehen könnte und dies gibt uns Kraft, weiter zu kämpfen!“

Mit dem Communiqué zum Abendspaziergang zum 25. November ruft das Frauen*bünfnis zum 8. März 2019: Internationaler Frauen*kampftag und zum 14. Juni 2019: Frauen*streik auf.