Zilan-Frauenfestival am 15. Juni in Duisburg
Zum 18. Mal lädt der Verband von Frauen aus Kurdistan (YJK-E) zum traditionsreichen Zilan-Festival ein, diesmal nach Duisburg. Das Motto lautet: „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution“.
Zum 18. Mal lädt der Verband von Frauen aus Kurdistan (YJK-E) zum traditionsreichen Zilan-Festival ein, diesmal nach Duisburg. Das Motto lautet: „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution“.
Das diesjährige Zilan-Frauenfestival findet am 15. Juni in der Ruhrmetropole Duisburg statt. Das teilte der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) am Montag mit. Im Zentrum des Festivals steht das Thema der organisierten Selbstverteidigung der Frau.
Das Frauenfestival wird zum 18. Mal in Deutschland durchgeführt, das diesjährige Motto lautet „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution“. Das Bühnenprogramm ist wieder gewohnt vielfältig und beinhaltet neben Musikauftritten von Künstlerinnen wie Xecê, Sîmav Huseyîn, Suna Alan und Firmêsk auch eine Darbietung von kurdischen Bardensängerinnen (Dengbêj) und einer Kindergruppe sowie Tanzaufführungen von kurdischen und afghanischen Ensembles.
Darüber hinaus wird es interessante Podiumsdiskussionen geben, etwa zu Selbstverteidigung und Selbstorganisation, Auswirkungen digitaler Netzwerke auf Jugendliche und Frauen sowie über Frauenbefreiung und Frieden. Das Organisationskomitee plant auch die Gestaltung einer Straße mit Motiven aus der kurdischen Kultur und einer Ausstellung von Fotografinnen, die ihre Arbeiten über Frauenkämpfe vorstellen werden.
„Wie jedes Jahr wollen wir auch dieses Jahr unsere Organisierung und unseren Kampf mit der Philosophie von ‚Jin Jiyan Azadî‘ vereinen“, sagte Ayten Kaplan, die Sprecherin der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ist. Dazu werden einige Neuerungen in das Festival eingebracht. „Wir werden verschiedene kulturelle und soziale Ansichten einbringen und reflektieren, damit alle Frauen ihre Werke, Kunst und politischen Botschaften präsentieren können.“
Laut YJK-E-Sprecherin Kezban Doğan befinden sich die Vorbereitungen für die Veranstaltung in der Endphase. „Unser Festival ist ein wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung unserer Kämpfe und unserer Vernetzung. Wir laden alle Frauen in, das Festgelände mit ihren Farben und ihren Mustern zu schmücken.“ Den genauen Ausrichtungsort des Events will die YJK-E noch bekannt geben.
Zilan-Frauenfestival: Kurdische Tradition seit 2004
Das erste Zilan-Frauenfestival hat 2004 unter dem Motto „Frauen überschreiten Grenzen“ in Gelsenkirchen stattgefunden. Im Jahr danach widmete die Frauenbewegung das Festival den Internationalistinnen Uta Schneiderbanger (Nûdem) und Ekin Ceren Doğruak (Amara), die am 31. Mai 2005 bei einem Autounfall in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. In den folgenden Jahren standen zentrale Themen der Frauenbewegung im Mittelpunkt, so etwa der Kampf gegen den herrschenden Ehrbegriff („Wir sind niemandes Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit!“) und gegen Feminizid („Frauen sind Leben, töte nicht das Leben!“) im Mittelpunkt. 2013 erklärten Tausende Frauen ihre Entschlossenheit, den Kampf der vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Leyla Şaylemez (Ronahî) und Fidan Doğan (Rojbîn) fortzusetzen. Weitere Festivals wurden den kämpfenden Frauen in Kobanê und Şengal gewidmet. Nach der türkischen Invasion in Efrîn lautete 2018 das Motto: „Efrîn verteidigen bedeutet die Frauenrevolution zu verteidigen“. 2019 fand das Festival unter dem Motto „Frauenwiderstand befreit“ statt. Nach zwei Jahren „Corona-Pause“ stand das Festival 2022 in Frankfurt unter der Devise „Wehr dich! Organisiere dich! Lebe deine Freiheit!“. Im vergangenen Jahr widmete die kurdische Frauenbewegung ihr Festival unter dem Motto „Von Kurdistan in die Welt: Jin Jiyan Azadî!“ der Kurdin Evîn Goyî (Emine Kara), die am 23. Dezember 2022 in Paris ermordet wurde.