Frühlingsoffensive: Vereint im Widerstand – Dem dema azadiyê ye!

Die Kampagnen RiseUp4Rojava, Women Defend Rojava, Make Rojava Green Again, die Internationalistische Kommune und TCŞ kündigen unter dem Motto „Vereint im Widerstand“ zentrale Aktionstage an, um die Revolution in Kurdistan zu unterstützen.

Die Kampagnen RiseUp4Rojava, Women Defend Rojava, Make Rojava Green Again, die Internationalistische Kommune von Rojava und die kurdische Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger (TCŞ) kündigen unter dem Motto „Vereint im Widerstand“ zentrale Aktionstage an, um die Revolution in Kurdistan zu unterstützen. In einem gemeinsamen Aufruf der Initiativen heißt es zu den Hintergründen:

Der Frühling steht vor der Tür und so wie die Natur zu dieser Jahreszeit aufblüht, so bedeutet der Frühling auch für uns neue Hoffnung, neue Kraft, und neue Energie. Am 10. Februar startete die türkische Besastzerarmee unter dem Kommando der faschistischen AKP/MHP-Regierung eine neue Großinvasion mit dem Namen „Adlerklaue 2“ in Südkurdistan/Irak gegen die Region Gare, welche Teil der von der Guerilla der Freiheitsbewegung kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete ist. Bereits nach vier Tagen waren die Faschisten aufgrund des heroischen Widerstandes, der ihnen entgegenschlug, zum vollständigen Rückzug gezwungen. Trotz neuester NATO-Kriegstechnologie, der permanenten Luftüberwachung, pausenloser Bombardierung durch Dutzende F-16-Kampfflieger und des Einsatzes Hunderter bis Tausender Spezialeinheiten waren sie nicht in der Lage, sich vor Ort niederzulassen, und scheiterten schlussendlich kläglich an der Entschlossenheit, dem revolutionären Willen und der taktischen Überlegenheit der antifaschistischen Guerilla. Auch wenn dies nicht das Ende der Bedrohung bedeutet, so ist es doch ein historischer Sieg des Widerstandes und ein weiterer Beweis dafür, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.

An dem Beispiel der Guerilla erkennen wir, die Unterdrückten sind nicht wehrlos, sondern können sehr wohl einen technologisch, logistisch-materiell-finanziell und zahlenmäßig überlegenen Feind zurückschlagen. Es ist möglich, in diesem 21. Jahrhundert Revolution zu machen. Das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber Staat und Kapital, welches viele von uns innehaben, ist letztendlich Schein und Trug; ein Gefühl, dessen wir uns entledigen müssen. Die Revolution in Rojava, der antifaschistische Widerstand in den Bergen Kurdistans, in den besetzten Gebieten Rojavas und in den Metropolen und Gefängnissen der Türkei, sowie der Aufbau eines alternativen Lebens auf Grundlage von demokratischer Selbstbestimmung, ökologischer Lebens- und Wirtschaftsweise und der Befreiung der Frau in den Bergen, in Şengal, Mexmûr und Rojava: das sind die lebenden Beweise dafür, dass es möglich ist.

Video der Frühlingsoffensive

Doch diese revolutionären Projekte stehen einer massiven faschistischen und imperialistischen Bedrohung gegenüber. Die versuchte Invasion in Gare war nicht die Erste dieser Art und wird auch nicht die Letzte gewesen sein. Seit Monaten setzen sich die Angriffe gegen die befreiten Gebiete in Rojava fort. Seit Jahren wird von Seiten der US-NATO und der Türkei sowie ihrer lokalen Kollaborateure PDK-ENKS versucht, ein umfassendes Vernichtungskonzept gegen die kurdische Freiheitsbewegung und insbesondere namentlich gegen die PKK in die Tat umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wurden Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî besetzt, werden die fortlaufenden Operationen der Türkei außerhalb ihrer Grenzen in Syrien und im Irak international akzeptiert und unterstützt und es wird ein breit gefächertes Spezialkriegsprogramm gegen die Bewegung und die Gesellschaft aufgezogen. Vor diesem Hintergrund wird Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali weiterhin in Isolationshaft gehalten und tausende Genoss*innen, Aktivist*innen, Politiker*innen und Journalist*innen wurden in den vergangenen Jahren ins Gefängnis gesteckt.

We unite in resistance! Die zentralen Veranstaltungen, die wir untenstehend vorschlagen, verstärken unsere Einheit als Antifaschist*innen, Antikapitalist*innen und Antiimperialist*innen. Zusammenzukommen, gemeinsam gegen den türkischen Faschismus und alle Faschismen zu kämpfen und Widerstand zu leisten, gegen Patriarchat, Femizid und ökologische Zerstörung, und auch für unsere Freund*innen in den Gefängnissen in Aktion zu treten, fördert nicht nur unsere Kultur des Widerstands, sondern ist die Botschaft, die zur Verteidigung der Revolution gegeben werden muss. Es ist auch das praktische Gedenken an diejenigen, die ihr Leben für die Revolution geopfert haben und die uns weiterhin den Weg in unserem täglichen Widerstand und Kampf zeigen!

Zeit, die Freiheit zu sichern! - Dem dema azadiyê ye

- Wir stellen uns gemeinsam gegen die Besatzung Kurdistans, gegen den türkischen Faschismus und seine internationalen Unterstützer.

- Wir stehen international Seite an Seite, Schulter an Schulter mit dem antifaschistischen Widerstand an den Frontlinien in Kurdistan und in den Gefängnissen der Türkei.

- Wir werden dem türkischen Faschismus kein ruhiges Hinterland gewähren und ihn international stören und blockieren.

- Wir unterstützen die internationale Kampagne „Freiheit für Öcalan“, treten für ein Ende der Isolation ein und treten für die Freilassung poltischer Gefangener in Aktion.

- Wir unterstützen die Frauenrevolution in Rojava und den anderen Teilen Kurdistans.

- Wir kämpfen für eine antikapitalistische Perspektive ökologischen Lebens – Ökologie muss antifaschistisch und antikapitalistisch sein.

- Wir gedenken derjenigen, die im Kampf für Gleichheit und Würde gefallen sind. Wir orientieren uns an ihrem Beispiel, indem wir die Werte der Revolution in die Praxis umsetzen und sie in unserem täglichen Kampf weiterleben

Auf Grundlage dieser Prinzipien rufen wir eine gemeinsame Frühlingsoffensive aus. Der Sieg in Gare und die anhaltende Gefahr mahnen uns dazu, in die Offensive zu treten, Initiative zu ergreifen und nicht bis zur nächsten Großinvasion zu warten. Denn der Krieg ist täglich und der Widerstand ist täglich. Der Frühling ist da, das Newrozfest, ein Symbol der Freiheit und des Widerstandes, steht vor der Tür: Time to Ensure Freedom! - Dem dema azadiyê ye!

Unite in Resistance – Zusammen sind wir stark!

Wir rufen dazu auf diesen Frühling unter dem gemeinsamen Motto „Unite in Resistance“ zu begehen. Lasst uns lokal, regional und international gemeinsam dem Faschismus entgegentreten und die Revolution in Kurdistan direkt unterstützen. Wenn wir unsere verschiedenen Kämpfe  miteinander verbinden, dann sind wir stark, denn unsere Stärke ist die Stärke der Solidarität!

Lasst uns wie der Frühling sein, der mit all seiner Vielfalt und Kraft blüht, Widerstand leistet, Leben schenkt und von den längsten und härtesten Wintern gefürchtet wird.

Der vereinte Frühling der Völker, der gemeinsam Widerstand leistet und sich verpflichtet, die praktische Alternative, in der wir leben wollen, weiter aufzubauen, wird von all unseren Feinden gefürchtet werden. Die Revolution im Nahen Osten wird siegen - der Faschismus wird zerschlagen werden!

Zentrale Aktionstage:

18. März: Tag der politischen Häftlinge

19. März: Globaler Klima-Aktionstag

19. - 21. März: Newroz-Feiern und große Demonstrationen für Newroz

21. - 28. März: Woche der Held*innen (Gedenken und Erinnerung an die Gefallenen)

27. - 28. März: Regionale Gedenkmärsche für Gefallene

4. April: Geburtstag von Abdullah Öcalan (Kreative Aktionen für die Freiheit und die Bedeutung von Abdullah Öcalan)

25. April: Zweijähriges Jubiläum von RiseUp4Rojava

1. Mai: Internationaler Kampftag der Arbeiter*innen

8. Mai: Antifaschistischer Aktionstag

Kampagnenplakat von RiseUp4Rojava

Konzept:

Wir rufen alle dazu auf, selbst aktiv zu werden und die Initiative zu ergreifen: Blockiert, stört, besetzt! Seid kreativ, teilt eure Ideen, Aktionen und Veranstaltungen mit uns! Organisiert Sit-Ins, Treffen, Diskussionen, Seminare, Webinare und Konferenzen! Verbindet eure lokalen Kämpfe mit der Revolution in Kurdistan und anderen Kämpfen auf der ganzen Welt!

Als RiseUp4Rojava werden wir von Zeit zu Zeit als Teil dieser Offensive bestimmte gemeinsame Tagesziele erklären, zum Beispiel an einem Tag die Waffenindustrie oder an einem anderen Tag den Tourismussektor  etc. Wir rufen dazu auf, sich an diesen spezifischen Aktionstagen zu beteiligen. Außerdem wollen wir, dass die oben erwähnten Aktionstagen zusammen unter dem gemeinsamen Motto „Unite in Resistance" organisiert werden.