YPJ-Kommandantin: Werden jeden Gefallenen rächen

In einem Gespräch mit ANF bewertete Zozan Kobanê von der Efrîn-Kommandantur der Frauenverteidigungseinheiten den Widerstand von Efrîn und sagte: „Wir werden jeden zu Tode gekommenen Zivilisten und unsere gefallenen Genoss*innen rächen“.

Seit bereits 22 Tagen leistet der nordsyrische Kanton Efrîn unter der Federführung von Kämpfer*innen der Volksverteidigungseinheiten YPG und der Frauenverteidigungseinheiten YPJ Widerstand gegen die türkische Armee und von der türkischen Regierung kontrollierten Dschihadistenmilizen des IS und al-Nusra. In einem Gespräch mit ANF betont die YPJ-Kommandantin Zozan Kobanê, die türkische Armee versuche erfolglos, gegen die willensstarken YPG/YPJ-Kämpfer*innen in Efrîn vorzurücken. Kobanê gibt ein Versprechen ab: „Wir werden jeden zu Tode gekommenen Zivilisten und unsere gefallenen Genoss*innen rächen“.

Kobanê erklärt, dass die Besatzungsabsichten der türkischen Armee und ihrer Söldner keinen Erfolg haben werden: „In den letzten 21 Tagen wurde ein großer Krieg geführt. Der faschistische türkische Staat und von ihm kontrollierte Dschihadistenbanden wie al-Nusra, al-Qaida, die Sultan-Murad-Brigaden und andere Gruppen führen regelrecht Krieg gegen die Bevölkerung von Efrîn und das kurdische Volk. Um es genauer zu formulieren: Der türkische Staat lässt die genannten Gruppierungen gegen die Kurd*innen Krieg führen. Das ist ein Teil der Politik der AKP-Regierung.“

„Versuche, durch Massaker an Zivilbevölkerung Erfolge zu erzielen“

Trotz der Tatsache, dass die türkische Regierung und ihre Streitkräfte im Besitz von Rüstungsgütern und Kriegswaffen auf dem höchsten technischen Stand sind, sei die türkische Armee nicht in der Lage, auf dem Boden vorzurücken: „Gegen Efrîn wird schweres Kriegsgerät eingesetzt. Die türkische Armee versucht auf dem Boden durch Einsatz von Dschihadistenbanden vorzurücken. Sie versuchen, mit Kampfjets, unbemannten Flugkörpern, Panzern und Artillerie Erfolge zu erzielen. Da sie trotzdem nicht vorrücken können, wird durch Massaker an der Zivilbevölkerung versucht zu triumphieren“, so Kobanê.

Botschaft aus Efrîn: Dieses Land gehört uns

Nach Angaben von Kobanê hat die Bevölkerung von Efrîn mit dem Widerstand, den sie seit 21 Tagen leistet, gezeigt, dass sie die Besatzung ihres Landes nicht akzeptieren wird. Von der türkischen Regierung lancierte Falschmeldungen kommentiert die YPJ-Kommandierende folgendermaßen: „Die Türkei versucht mit der Behauptung, in Efrîn gebe es Terroristen, einen Grund für eine Besatzung vorzutäuschen. Hier leben die Bevölkerung von Efrîn, die Verteidigungseinheiten der YPG und YPJ und die Selbstverteidigungskräfte. Sowohl das Volk als auch ihre Selbstverteidigungskräfte nutzen ihr legitimes Recht auf Verteidigung und widersetzen sich der Besatzung des türkischen Staates. Unser tapferes Volk, all die Frauen, leisten Schulter an Schulter mit Kämpfer*innen der YPG/YPJ Widerstand gegen die Angreifer und haben eine Botschaft: Wir sind Kurd*innen und das hier ist Efrîn. Der türkische Staat und seine Banden werden hier nicht einfach hereinspazieren. Auch wenn die Türkei noch so sehr versuchen mag, eine Abwanderung der Bevölkerung aus Efrîn zu erzwingen, bleiben wir hier. Denn das Land gehört uns.“

Der türkische Staat wird eine Niederlage erleben

Kobanê betont, dass der Türkei dieselbe Niederlage widerfahren wird, die der Islamische Staat in Kobanê erlitten hat: „In den vergangenen 21 Tagen haben unsere Kämpfer*innen türkischen Soldaten und türkeikontrollierten Dschihadisten schwere Schläge verpasst. Doch die Türkei verheimlicht ihre Verletzten und Toten vor ihrer eigenen Bevölkerung. Auch die Medien führen einen schmutzigen Krieg und berichten Unwahrheiten statt Fakten. Doch wir werden ihnen weiterhin Hiebe versetzen. So wie wir in Kobanê mit dem Geist von Arîn Mîrkan gekämpft haben, so werden wir als YPJ in Efrîn mit dem Geist von Avesta und Barîn Widerstand leisten und dem türkischen Staat eine Niederlage beifügen.“

Versprechen an die Bevölkerung von Efrîn

Die YPJ-Kommandantin Kobanê schließt das Gespräch mit folgenden Worten ab: „Wir geben der Bevölkerung von Efrîn erneut ein Versprechen: Wir werden jeden zu Tode gekommenen Zivilisten, alle zu Tode gekommenen Genoss*innen und alle Kämpfer*innen, deren Leichname geschändet wurden, rächen. Der türkische Staat sollte wissen, dass jede von uns eine Avesta, eine Barîn ist und Rache ausüben wird.“