Eine Kämpferin der Frauenverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Jin, YPJ) ist bei einem Bombardements des türkischen Staates in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ums Leben gekommen. Wie die Generalkommandantur der YPJ mitteilt, ist Mezra Botan am 17. Juni in Ain Issa gefallen. Das autonome Kampfbündnis würdigt sie als eine Vertreterin der mutigen Avantgarde von Rojava, die die Ära des freien Volkes maßgeblich mitgestaltete und mit ihrer uneingeschränkten Hingabe an ihre Heimat zur Heldin wurde. Der Familie von Mezra Botan und allen freiheitlichen Völkern sprechen die YPJ ihr Beileid aus.

Mezra Botan hieß mit gebürtigem Namen Çiçek Kılıç. Sie stammte aus Silopiya bei Şirnex (tr. Şırnak) in Nordkurdistan und schloss sich 2015 unter dem Eindruck des in jenem Jahr vom türkischen Staat eingeleiteten Vernichtungskrieges gegen die kurdische Bevölkerung der Revolution von Rojava an. Die YPJ beschreiben sie als selbstlos und mutig und mit einer Persönlichkeit ausgestattet, die von der Widerstandstradition der Botan-Region und ihrer Bewohnerschaft geprägt wurde. Bei den YPJ sei sie in Pionierfunktion gewesen.

Mezra Botan | Bildquelle: https://twitter.com/YPJDefense/status/1680188014377484289

„Mezra Botan war eine Arbeiterin der Revolution, die mit ihrer bahnbrechenden Praxis einen Platz in den Herzen all ihrer Genossinnen erobert hat. So wie die Revolution mit großer Leidenschaft fließt und allen Lebewesen unserer Regionen neues Leben einhaucht, war auch Hevala Mezra eine gehaltvolle Quelle der Dynamik und der Moral für ihre Freundinnen und Freunde“, heißt es in einem Nachruf der YPJ-Kommandantur über die Gefallene. 2018 vertiefte Mezra Botan ihre Kenntnisse der Kriegskunst und spezialisierte sich auf die Sniper-Taktik. Daran folgend war sie in verschiedenen Bereichen der Revolution aktiv. Im Oktober 2019 beteiligte sie sich in dieser Funktion an der Verteidigung gegen den türkischen Angriffskrieg gegen Rojava und war an der Front von Girê Spî (Tall Abyad) im Einsatz.

Weiter erklären die YPJ: „Mezra Botan war eine Verfechterin der Würde und der Existenz ihres Volkes. Am 17. Juni 2023 schloss sie sich im Zuge eines türkischen Bombardements in Ain Issa der Karawane der Gefallenen an. Die Besatzer und Feinde vergessen, dass diese Revolution durch ihre Gefallenen an Größe und Störke gewinnt. Als Weggefährtinnen von Mezra werden wir nicht zulassen, dass die Fahne, die wir von ihr übernommen haben, am Himmel des Landes der Sonne gesenkt wird. Mit unserer Loyalität und Verbundenheit gegenüber der Heimat werden wir mit dem Ziel marschieren, die unerfüllten Träume unserer Gefallenen zu rächen. Wir werden die Mutigen, die für dieses Land ihr Leben gelassen haben, nicht vergessen. Unser größtes Ideal wird sein, ihre Träume zu erfüllen.“