YJK-E ruft zum Protest für Jina Mahsa Amini auf
In mehreren deutschen Städten ruft der Frauenverband YJK-E zum Protest in Solidarität mit dem Frauenwiderstand in Iran und Ostkurdistan auf.
In mehreren deutschen Städten ruft der Frauenverband YJK-E zum Protest in Solidarität mit dem Frauenwiderstand in Iran und Ostkurdistan auf.
Während die Protestwelle im Iran und Ostkurdistan nach dem Mord an der Kurdin Jina Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei immer größer wird, ruft auch der Verband von Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) in mehreren Städten zum Protest auf. Bisher liegen Ankündigungen von Aktionen in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken und Köln vor. Die Aktivist:innen erinnern gleichzeitig auch an die Armenierin Anush Abetyan, die vor wenigen Tagen von aserbaidschanischen Soldaten gefangen genommen, vergewaltigt, gefoltert und ermordet wurde, und an Cansu Kara, die zum Opfer eines Femizids durch ihren Partner in Aurich wurde.
„Femizide sind politisch“
Der YJK-E bezeichnet das patriarchale System und seine Staaten als Täterschützer und erklärt: „Wir sagen, dass Femizide politisch sind. Frauen sollen dazu benutzt werden, die Gesellschaft unter Kontrolle zu halten. Es wird versucht, ihnen die Fähigkeit zur Verteidigung zu nehmen und sie zum Gehorsam zu zwingen. Indem Frauen mit jedem Mittel zum Schweigen gebracht werden, soll eine Sklavinnengesellschaft errichtet werden. Es wird Angst und Schrecken verbreitet und der Gehorsam als einziger Weg zum Überleben dargestellt.“
Der YJK-E spricht von einem patriarchalen Rollback in den vergangenen zwanzig Jahren, mit dem in hundert Jahren erkämpfte Errungenschaften von Frauen ausgelöscht werden sollen. Weiter erklärt der Verband: „Dagegen zeigen Frauen, dass sie sich dem System nicht unterwerfen, dass Selbstverteidigung ein Recht ist, dass sie nicht schweigen werden und organisiert auf den Straßen und Plätzen kämpfen.“
Der Aufruf schließt mit den Worten: „Als kurdische Frauen gehen wir auf die Straße, um unsere Stimme in allen Bereichen zu erheben und zu zeigen, dass wir uns gegen diese Massaker stellen und dass die Morde an Frauen politisch sind. Wir wollen diese Angriffe öffentlich machen und dafür sorgen, dass die Verbrecher die verdiente Strafe erhalten und Gerechtigkeit hergestellt wird. In vielen Städten in Deutschland wurden Proteste organisiert, und wir möchten alle Frauen dazu aufrufen, ihre Stimme für Jina, Anush und Cansu zu erheben.“
23. September
Stuttgart, 16.00 Uhr, Königstraße 21
24. September
Dortmund, 13.00 Uhr, Steinstr. 44, Cinestar
Hamburg, Stand auf dem Straßenfest im Schanzenviertel
Saarbrücken, 14.00 Uhr, Europagalerie
Köln, 13.00 Uhr, Bahnhofvorplatz