„Wie leben?“-Forum junger Frauen in Aachen

Die größte Gefahr für das kapitalistisch-patriarchale Herrschaftssystem sind junge Frauen. In Aachen haben kurdische und internationalistische Aktivistinnen diskutiert, wie sie leben wollen und gemeinsam für eine freie Welt kämpfen können.

In Aachen hat ein Forum junger Frauen stattgefunden, bei dem Kurdinnen und Internationalistinnen aus verschiedenen Ländern über die Frage „Wie leben?“ diskutiert haben. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kampagne „Jin Jiyan Azadî - Serbixe Azadî“ statt.


In der Einführungsansprache erklärten die Moderatorinnen, das Forum solle die Teilnehmenden auf eine Reise führen, in der nach Antworten gesucht werde auf die Fragen: „Wie wollen wir als junge Frauen leben? Wie können wir gemeinsam für eine freie Welt kämpfen?“ Die Veranstaltung solle Raum bieten für Reflexion, Dialog und Inspiration. Dabei gehe es nicht nur um Antworten, sondern auch um die Gelegenheit, neue Fragen zu finden. „Als junge Frauen sind wir der Gefahr ausgesetzt, uns in der kapitalistischen Moderne und im Patriarchat schnell zu verlieren. Dieses System führt einen Krieg gegen uns, weil es junge Frauen als größte Gefahr für sich wahrnimmt. Wir wollen hier in diesem Raum der Gemeinschaft und des Austausches damit beginnen, uns selbst wiederzufinden, indem wir uns gegenseitig zuhören, unsere Geschichten teilen und unsere Erfahrungen miteinander verbinden“, so die Moderatorinnen.

Diskussionsthemen auf dem Forum waren unter anderem die Kindheitsträume und die Vorstellungen von Freiheit der Teilnehmenden. Junge Frauen aus Rojava und Şengal beteiligten sich mit Videobotschaften, in denen sie betonten, wie wichtig es ist, sich zu organisieren. In Workshops wurden die Themen Jineolojî und Selbstverteidigung behandelt. In einem gesonderten Seminar wurde die von Abdullah Öcalan entwickelte Frauenbefreiungsideologie als alternatives Lebensmodell vorgestellt. In der weiteren Diskussion wurde über Bildung, Organisierung und künftige Aktivitäten gesprochen.