Widerstand von Şemzînan bis nach Xakurkê

Die Guerillakämpferin Roza Bager beschreibt ihren Weg aus ihrem Geburtsort Şemzinan in Nordkurdistan in die südkurdischen Berge von Xakurkê.

Der Widerstand der Guerilla in Şemzînan (Şemdinli) dauert trotz intensiver Angriffe des türkischen Staates an. Roza Bager, eine Kämpferin der Frauenguerilla YJA-Star, stammt aus Şemzînan und ist jetzt in Xakurkê, einer Region in den Medya-Verteidigungsgebieten. Dort hat sie uns von ihrem Werdegang erzählt.

Şemzînan habe eine strategische Bedeutung, beginnt sie ihre Erzählung: „Ich bin dort auf die Welt gekommen und aufgewachsen. Von dort aus habe ich mich der Guerilla angeschlossen. Şemzînan ist daher der Ausgangspunkt für alles, was mich ausmacht. Die Region spielt in der vierzigjährigen Geschichte unseres Kampfes eine wichtige Rolle. Für den Feind ist sie immer ein besonderes Angriffsziel gewesen. Der Bevölkerung wird die Tätigkeit als Dorfschützer im Dienste des Staates aufgedrängt. Der Staat versucht, die Menschen von sich abhängig zu machen. Es handelt sich um ein Grenzgebiet, in dem die Handelsbeziehungen zwischen dem Norden, dem Süden und dem Osten prägenden Einfluss haben. Der Handel ist die einzige Einkommensquelle und der Staat nutzt die Armut der Menschen aus, um sie an sich zu binden.“

Die Bevölkerung leiste großen Widerstand gegen das faschistoide staatliche Vorgehen, erklärt Roza Bager weiter: „Selbst die Farben unserer Fahne sind verboten. Grün steht für die Lebendigkeit der Natur, Gelb für die Sonne, die uns wärmt, und Rot für unseren Hass auf den Feind.“

Die Guerilla sei für sie immer ein Traum gewesen, beschreibt sie ihre Gefühle: „Als ich mich der Guerilla angeschlossen habe, bin ich nach Xakurkê gekommen. Ich bestieg einen Berggipfel und fühlte mich zum ersten Mal im Leben frei. In diesem Jahr bin ich zum zweiten Mal nach Xakurkê gekommen. Im Moment findet hier ein großer Widerstand gegen die Besatzungsabsichten des türkischen Staates statt. Ich kämpfe zusammen mit den Freundinnen, deren reine Existenz mich immer mit Aufregung erfüllt hat. Ich erlebe gerade genau das, wovon ich immer geträumt habe.“

Der Feind habe alle seine technischen Möglichkeiten aufgeboten, um in das Gebiet einzudringen, fährt Roza Bager fort: „Der Feind lebt im Schatten der Technik von seinem Glauben an die Technik, aber die Soldaten trauen sich keinen Schritt aus ihren Stellungen heraus. Hier wird ein wirklich legendärer Widerstand geleistet. Der Feind behauptet, mit Xakurkê sei es vorbei. Aber wir sind weiterhin überall in dem Gebiet vertreten und dem Feind wird ein Schlag nach dem anderen versetzt. Er kann in unseren Bergen gar nicht überleben. Natürlich haben auch wir Verluste in diesem Kampf. Şehîd Agirî hat jedoch einmal gesagt, es sei gar nicht möglich, dass diese Bewegung keinen Erfolg hat. In diesem Bewusstsein kämpfen wir.“