Weitere Friedensmutter festgenommen

In Ertuqî in der Provinz Mêrdîn ist die Friedensmutter Halime Işık festgenommen worden.

In Ertuqî (tr. Artuklu) in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn wurde am Montag die Friedensmutter Helime Işık festgenommen. Damit geht die Repressionswelle im Vorfeld des Jahrestags der Verschleppung des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan weiter. Nach bisherigen Informationen stürmte die Polizei das Haus der Aktivistin.

Işık war kürzlich wegen einem Hirntumor operiert und erst am 12. Februar aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie leidet außerdem unter der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Am Montagmorgen wurden bereits Maşallah Arslan, Taybet Tekin, Hediye Suçin, Vetha Kaçar vom Rat der Friedensmütter in Sêrt festgenommen.

Wer sind die Friedensmütter?

Die Initiative der Friedensmütter ist 2001 entstanden. Sie setzen sich aus Müttern von Guerillakämpfer:innen und politischen Gefangener zusammen, unter ihnen gibt es aber auch Mütter von Soldaten der türkischen Armee. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, mit allen ihren Möglichkeiten gegen das Fortdauern des Krieges und für eine politische Lösung zu kämpfen. Sie setzen sich nicht nur für Frieden ein, sie stehen exemplarisch für ein ständiges Engagement für den Dialog und die Demokratisierung der Türkei und Nordkurdistans. So spielten die Mütter in verschiedenen Friedensprozessen eine Schlüsselrolle und machten durch ihre Beteiligung an den Hungerstreikaktivitäten für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan im Jahr 2019 einen kurzfristigen Durchbruch möglich.