Vier kurdische Frauen in Nisêbîn verhaftet

Die letzte Woche bei Razzien in der Provinz Mêrdîn festgenommenen vier Frauen sind verhaftet worden. Die Betroffenen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren werden beschuldigt, während den Ausgangssperren 2016 eine Terrororganisation unterstützt zu haben.

Die vier Frauen aus Nisêbîn (türk. Nusaybin), die am Mittwoch vergangene Woche bei einer Polizeioperation festgenommen wurden, sind verhaftet worden. Den Betroffenen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren wird vorgeworfen, eine Terrororganisation unterstützt zu haben. Bei den Frauen handelt es sich um Selime Ericek (60), Halime Akçin (45), Heybet Akçin (35) und Yazi (Ayşe) Othman, eine Geflüchtete aus Rojava. Sie wurden bereits in das E-Typ-Gefängnis in der nahegelegenen Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin) überstellt.

Die Vorwürfe gegen die Frauen beziehen sich auf das Jahr 2016. Angeblich sollen sie auf Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert worden sein, die im Zuge der Ausgangssperren ab dem 14. März 2016 zustande gekommen sein sollen. Kameras hätten die Frauen beim „Tragen von Pflastersteinen“ eingefangen. Bis auf die Generalstaatsanwaltschaft in Mêrdîn hat bisher niemand die mysteriösen Bilder zu Gesicht bekommen. Es ist fraglich, ob sie überhaupt existieren. Die Behörde „vermutet“, dass die Steine von „Mitgliedern der Terrororganisation“ dazu benutzt wurden, Sicherheitskräfte zu verletzen.

Tagelang war gar nicht bekannt gewesen, weshalb die vier Kurdinnen festgenommen wurden. Der ermittelnde Staatsanwalt hatte die Ermittlungsakte als Verschlusssache einstufen lassen. Im Vorfeld der heutigen Vernehmung wurden die Frauen vom Polizeipräsidium Mardin in das Justizgebäude in Nisêbîn gebracht. Dort wurden sie anschließend über das Videoliveschaltungssystem SEGBIS in den Gerichtssaal in Mêrdîn eingebunden. Angeblich vor dem Hintergrund der Corona-Verordnung.