Türkische Armee setzt Luftterror am Tişrîn-Damm fort
Die türkische Armee setzt ihren Luftterror gegen den Tişrîn-Damm südlich von Kobanê fort.
Die türkische Armee setzt ihren Luftterror gegen den Tişrîn-Damm südlich von Kobanê fort.
Die türkische Luftwaffe setzt ihre Angriffe gegen den Tişrîn-Staudamm in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Auch am Sonntag gingen wieder im Umland der Energieanlage am Euphrat von Kampfflugzeugen der Türkei abgeworfene Bomben nieder. Ein von ANHA veröffentlichtes Video zeigt Rauchwolken, die nach den Angriffen am Rande des Damms aufsteigen. Informationen über Verletzte gab es nicht.
Seit der Machtübernahme der Islamistenmiliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) in Damaskus Anfang Dezember nutzt die Türkei das entstandene Machtvakuum für eine neue Besatzungsoffensive in den Gebieten der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES). Dabei setzt das Land neben Panzern, Kampfflugzeugen und Drohnen seine dschihadistische Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) ein.
Vorrangiges Ziel der der Besatzungsoffensive ist die Einnahme des infolge heftiger Bombardierungen bereits stark beschädigten Tişrîn-Damms, der eine wichtige Wasser- und Energiequelle für Minbic und Kobanê darstellt, und die weiter nördlich gelegene Qereqozax-Brücke. Sollte die Türkei die Kontrolle über die beiden strategischen Übergänge erlangen, würden die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auf die Ostseite des Euphrat-Flusses gedrängt werden. Damit wäre auch der Weg für eine Invasion der symbolträchtigen Stadt Kobanê frei.
Die QSD befinden sich seit Beginn der Angriffe in einer Gegenoffensive, um den Tişrîn-Damm und die Qereqozax-Brücke zu verteidigen. Auf der Staudammanlage findet seit Anfang Januar zudem eine Friedenswache statt, die von den Volksräten in Nord- und Ostsyrien initiiert wurde. Auch die Beteiligten dieser friedlichen Initiative wurden mehrfach von der türkischen Armee und ihrer SNA-Söldner ins Visier genommen. Laut den Daten der Selbstverwaltung wurden mindestens 25 Zivilist:innen bei Angriffen auf die Mahnwache sowie Fahrzeugkonvois mit Teilnehmenden getötet, weit mehr als 200 sind verletzt worden.