13-Jähriger bei Drohnenangriff nahe Kobanê getötet

Bei einem türkischen Drohnenangriff in Nordsyrien ist ein 13-jähriger Junge getötet worden, ein Gleichaltriger sowie ein neunjähriges Kind wurden verletzt.

Zwei weitere Kinder verletzt

Im Kanton Firat in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein 13-Jähriger bei einem türkischen Drohnenangriff getötet worden. Ein Gleichaltriger sowie ein neun Jahre alter Junge wurden bei dem Angriff am Montag verletzt. Sie erlitten Splitterverletzungen und wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe nicht. Die Kantonsverwaltung verurteilte den Angriff als Kriegsverbrechen.

Der tödliche Drohnenangriff ereignete sich am Nachmittag und zielte auf ein Dorf unweit der etwa 40 Kilometer südlich von Kobanê gelegenen Gemeinde Sirrîn (Sarrin). Ob der Angriff auf türkischem Staatsgebiet oder innerhalb der von der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) betriebenen Besatzungszone erfolgte, ist noch unklar.

Unbeachteter Drohnenkrieg

Türkische Drohnenangriffe gehören seit Jahren zur Routine in Nord- und Ostsyrien. Die Türkei führt einen von der internationalen Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Drohnenkrieg gegen die autonome Region und begründet dies damit, „Terrorismus“ bekämpfen zu wollen. Damit verstößt der NATO-Staat gegen das Völkerrecht, doch Folgen haben diese Drohnenangriffe für Ankara nicht. 

Artilleriefeuer auf Dorf bei Qereqozax-Brücke

Laut Angaben aus Sicherheitskreisen kam es im Umland von Sirrîn am Montag auch zu Artillerieangriffen türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen. Demnach wurde die etwa 15 Autominuten nordwestlich des Gemeindezentrums gelegene Ortschaft Bîr Hiso (Bir Hesu) unter schweres Maschinengewehrfeuer genommen. Das Dorf liegt an der Ostseite der strategischen Qereqozax-Brücke über dem Euphrat, die sich ebenso wie der Tişrîn-Staudamm weiter südlich seit Dezember im Fokus einer Besatzungsoffensive der Türkei und ihrer Verbündeten befindet.