Fortgesetzte Besatzungsangriffe am Euphrat

Die Türkei setzt ihre Kriegshandlungen am Tişrîn-Damm und an der Qereqozax-Brücke fort. Bei Angriffen auf Stellungen der QSD wurden drei Kämpfer leicht verletzt. Zwei von ihnen erlitten Rauchvergiftungen durch Sprengschwaden.

Drei QSD-Kämpfer verletzt

Die Türkei setzt ihre Kriegshandlungen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Das Medien- und Kommunikationszentrum der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) berichtete am Sonntag von einer Luftangriffsserie am Vortag, die das Umland des Tişrîn-Damms betraf. Die Bomben gingen unter anderem bei den Arbeiterunterkünften nieder und verursachten schweren Sachschaden. Intensiver Artilleriebeschuss, Raketenfeuer und Panzerangriffe begleiteten die „wahllosen Attacken“ – ebenso wie Aufklärungsdrohnen, die ohne nennenswerte Unterbrechung im Luftraum über Rojava unterwegs sind, so die QSD.

Türkische Artillerie traf auch eine Stellung der QSD. Dabei wurde ein Kämpfer des Bündnisses leicht verletzt, hieß es. Ein weiterer Angriff gegen den Posten konnte vereitelt werden – die Luftverteidigungseinheit „Şehîd Harûn“ konnte eine sogenannte Selbstmorddrohne pro-türkischer Söldner rechtzeitig abschießen. Weitere Luftschläge flogen türkische Kampfflugzeuge und Drohnen auf Ziele nahe der nördlich des Tişrîn-Damms gelegenen Qereqozax-Brücke.

Nach QSD-Angaben wurden mehrere Dörfer auf der Ostseite der Brücke angegriffen. Dabei wurde auch eine Stellung des Bündnisses getroffen. Zwei Kämpfer erlitten im Zuge der Attacke eine leichte Rauchvergiftung durch Sprengschwaden, Lebensgefahr bestehe aber nicht. Auch hier sei der Luftterror von massivem Bodenbeschuss begleitet worden.

Operation gegen feindliche Positionen

Die QSD verzeichneten laut dem Bericht mehr als 60 Einschläge von Geschossen verschiedenen Kalibers in den Dörfern am Ostufer des Euphrat-Flusses. „Als Reaktion auf diese Angriffe leiteten unsere Kräfte eine Operation ein, die sich gegen Stützpunkte, Stellungen und Söldner der Besatzer westseitig der Qereqozax-Brücke richtete. Das Ausmaß der Verluste, die Besatzungstruppen bei dem Einsatz erlitten haben, ist noch nicht bekannt“, so die QSD.

Türkisch-Dschihadistische Bestazungsoffensive am Euphrat

Seit dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad Anfang Dezember versucht die Türkei zusammen mit ihrer Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) – eine Koalition bewaffneter Dschihadistenmilizen, die auf Initiative der türkischen Regierung als Nachfolgerin der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) ins Leben gerufen und ausgerüstet wurde – die QSD östlich des Euphrat-Flusses zu drängen. Primäres Ziel der Angreifer ist es, die Kontrolle über die strategisch wichtige Tişrîn-Talsperre und die Qereqozax-Brücke zu gewinnen und sich einen Weg nach Kobanê freizukämpfen. Die QSD halten mit einer Gegenoffensive gegen die Besatzung beider Übergänge.