TJK-E: Morde an kurdischen Politikerinnen zielen auf freie Frauen

Die kurdische Frauenbewegung in Europa hat eine Erklärung zu den Morden des IS an den Lokalpolitikerinnen Sada al-Harmous und Hind al-Khedr in der nordsyrischen Stadt Stadt al-Dashisha abgegeben.

Die Ermordung zweier nordsyrischer Kommunalpolitikerinnen, zu dem sich der sogenannte Islamische Staat (IS) bekannte, ruft weltweit Wut hervor. Bei den Opfern handelt es sich um die Ko-Vorsitzende des Zivilrats der Gemeinde Til Sheir, Sada al-Harmoush, und ihre Stellvertreterin Hind al-Khedr, die gleichzeitig zuständig für das Ökonomie-Komitee war. Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) gab eine Erklärung zu den Morden ab, in der sie das Verbrechen als „Angriff auf die Revolution von Rojava und die freie Frau“ einordnet.

Der freie Frauenwille wird angegriffen“

Die Erklärung lautet: „Seit Beginn der Revolution greifen die vom faschistischen türkischen Staat unterstützten Milizen Rojava auf allen Ebenen an. Das AKP/MHP-Regime, das die Revolution in Rojava unter der Führung von Frauen nicht hinnehmen konnte und diese Entwicklung als Bedrohung für seine eigene Existenz betrachtet, fiel in die Region ein, massakrierte Tausende von Menschen und beging Vergewaltigungen und Femizide. In Efrîn und Serêkaniyê wurden Hunderte Frauen ermordet, Hunderte weitere entführt und vergewaltigt.

Zuletzt wurden in der Gemeinde Til Sheir die Ko-Vorsitzende des Zivilrats, Sada al-Harmoush, und ihre Stellvertreterin Hind al-Khedr ermordet. Mit diesen Morden wurde die Rojava-Revolution ins Visier genommen. Es soll versucht werden, die Sicherheit und den Frieden in Rojava zu zerstören. Mit diesen Morden wurde der Wille freier Frauen angegriffen. Frauen sollen zum Schweigen gebracht werden. Wir nehmen diese Angriffe auf das freiheitliche und gleichberechtigte Leben nicht hin und verurteilen sie voller Abscheu. Diese Morde zeigen, wie sehr der Feind sich vor freien Frauen fürchtet. Dieses Verbrechen stellt einen neuen Punkt auf der langen Liste der Grausamkeiten des Erdoğan-Regimes dar.

Wir verurteilen das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit“

Wir verurteilen das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit, internationaler Frauen- und Rechtsorganisationen gegenüber diesen Verbrechen an Frauen und fordern diese Institutionen und Organisationen auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Auf dieser Grundlage sprechen wir den Familien der Gefallenen unser Beileid aus. Wir versprechen, den Kampf gegen die mörderischen Angriffe des Faschismus auf den Willen und die Freiheit der Frauen auszuweiten. Wir bekräftigen erneut unsere Entschlossenheit, die Errungenschaften und Rechte von Frauen zu verteidigen. Wir werden dieses faschistische Regime mit seinen Wurzeln ausreißen und auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.

Frauen sind stärker denn je“

Wir erinnern daran, dass Frauen heute über ihre Worte, ihre Entscheidungen und ihre Aktionen selbst bestimmen. Frauen sind heute stärker denn je. Unser Kampf wird weitergehen, bis wir die Besatzer aus Rojava hinausgeworfen haben und der Diktator Erdoğan vor Gericht gestellt wird. Der Faschismus und die Diktaturen werden verlieren, der Freiheitskampf der Frauen wird siegen.“