Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft für den Jahrestag der Morde von Paris vom 9. Januar 2013 zur Teilnahme an Protestaktionen vor französischen Konsulaten auf.
Vor sieben Jahren wurden drei kurdische Revolutionärinnen vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris erschossen. Sakine Cansız (Sara) war Mitbegründerin der PKK und der kurdischen Frauenbewegung, Fidan Doğan (Rojbîn) war die Pariser Vertreterin des Kurdistan Nationalkongress (KNK) und Leyla Şaylemez (Ronahî) war Aktivistin der Jugendbewegung.
Die TJK-E schreibt in ihrem Aufruf: „Seit dem ersten Tag dieses niederträchtigen Massakers ist die kurdische Bevölkerung auf die Straßen gegangen und hat auf die Täter verwiesen. Wir haben den Kampf um Gerechtigkeit niemals aufgegeben. Dass die Täterschaft beim türkischen Staat, der AKP-Regierung und dem MIT liegt, ist durch eindeutige Dokumente belegt. Dem kurdischen Volk ist bekannt, warum, wie und von wem die Morde begangen wurden. Nur die französische Justiz hat keine eindeutige Position zu diesem politischen Verbrechen bezogen. Sie hat ihre Verantwortung nicht wahrgenommen. Wie wir es seit sieben Jahren tun, sagen wir auch heute zum französischen Staat: Euer Schweigen resultiert aus eurer Mitschuld.“
In Frankreich ist im Mai 2019 ein neues Verfahren zu dem Fall eröffnet worden. Die TJK-E sagt dazu: „Das ist die Gelegenheit für den französischen Staat, sich von seiner Mitschuld zu befreien. Wir werden wie jedes Jahr auch am 9. Januar 2020 vor den französischen Konsulaten Gerechtigkeit fordern und ein Ende der siebenjährigen Straflosigkeit verlangen.“
Neben den dezentralen Aktionen am Donnerstag findet am Samstag eine europaweite Demonstration in Paris statt.